...hat einen guten Teil der Pforten Europas zertrümmert.
Die Erhebungen in Nordafrika waren für uns niemals sehr weit entfernt. In erster Linie weil sie uns aus den Herzen sprechen. Die Menschen die das Joch der Diktatur mit Schreien und Handlungen für ein freieres Leben stürzen. Weil uns diese Erhebungen inspirieren, sie uns Mut machen, sowie sie vielen anderen Mut machen. Weil es durch sie wieder möglich ist von Aufständen und Revolutionen zu träumen; nicht wie eine verstaubte Sache der Vergangenheit, sondern vielmehr als reale Möglichkeit.
Es ist auch einfach ein Fakt, dass die Politik von Nordafrika mit der Politik des okzidentalen Europa verknüpft ist, genauso wie der Kampf gegen die Mächtigen dort, die Politik hier beeinflusst. Denken wir zum Beispiel an die tausenden Menschen, die versuchen Europa über das Mittelmeer zu erreichen. Jetzt, wo die Situation in Tunesien, Ägypten und Libyen so instabil geworden ist, weiss die Europäische Union nicht mehr was sie tun soll. Die diktatorischen Partner die der EU halfen die Migration in Schach zu halten und die Sans-Papier abzuschieben, sind verjagt worden, oder (wie im Fall Gadaffi) verweigern ihre Kooperation mit der EU. Mit anderen Worten: die Erhebungen haben einen guten Teil der Pforten zwischen Nordafrika und der EU zertrümmert, und diejenigen die ihr Glück nun versuchen, sind zahlreich. Der italienische Staat sah sich gezwungen einem Teil von ihnen provisoriche Papiere zu geben, denn er weiss nicht mehr was er mit all denen die in Lampedusa ankommen, machen soll. Zahlreiche Migranten haben also ihren Weg in Richtung anderer EU-Länder fortsetzen können. Nur...dass die anderen EU Länder diese italienischen Papiere nicht akzeptieren wollen. Das politische Spiel wird wie immer auf dem Rücken der Armen ausgetragen. Ein politisches Spiel das erhöhte Grenzkontrollen im Inneren der EU mit sich bringt, die Umsetzung von Notfallsszenarien und dem Staat im Ausnahmezustand,... die Erhebungen rasen mit hoher Geschwindigkeit auf die durch die widerliche Migrationspolitik der EU errichteten Mauern zu. Die Sicherheitsverstärkungen innerhalb der EU kommen nicht aus heiterem Himmel. Während die Menschen in anderen Ländern dabei sind für mehr Freiheit zu kämpfen, sind sie hier dabei die Käfige zu verstärken. Überall werden neue Abschiebelager (>>geschlossene Zentren<<), Gefängnisse und Isolationszellen gebaut; überall werden die Überwachungskameras und die Präsenz von Überwachungsorganen aller Art ausgeweitet. Überall wird die repressive Gesetzgebung erweitert. Überall schränkt man uns die Freiheit ein. Wir müssen uns darauf vorbereiten sie aufzuhalten und in die Offensive über zu gehen, denn man weiss sehr gut, dass sich die Jagd auf die Migranten intensiviert, genauso wie die Jagd auf die, die um überleben zu können gegen das Gesetz verstossen, oder jene die das tun, weil sie von einer neuen Welt träumen. Ebenso wie jene, die keinen Job haben, wie jene, die schon spüren, dass die Unterdrückung ansteigt. Sie erklären uns den Krieg, uns allen.
Aber vielleicht kann man die Dinge auch auf andere Weise sehen, fast wie eine Herausforderung. Auf diese Realität zu blicken, nicht wie etwas das uns aufgezwungen wird, sondern wie etwas an dem wir auch teilnehmen. Und dass diese Realität auch von unserer Kollaboration und unserer Apathie bzw. einfach nur von unserer Verweigerung des Gehorsams und von unserer Revolte abhängt. Lassen wir einen Moment die Politiker und ihre Hunde beiseite und kehren wir zu unseren Träumen vom Aufstand und der Revolution zurück. Auch auf dem europäischen Kontinent erschaffen die Keime dieser fieberhaften Periode einen Wirbel. Die Unzufriedenheit wächst und mitunter kommt sie zum Ausdruck, zum Beispiel durch die kleinen anonymen Revolten oder noch durch kollektivere Momente der Konfrontation.
Gleichzeitig müssen wir auch beachten, dass der Rassismus in Europa sehr verbreitet ist und dass wir daher die sehr reale Möglichkeit einer Intensivierung des Ausländerhasses in Betracht ziehen müssen. Der Staat kann immer ein Schreckgespenst verwenden um einen Teil der Bevölkerung für alles verantwortlich zu machen, sodass wir vergessen, dass es der Staat selbst ist der die Gesetze gemacht hat, die uns das Leben verderben.
Aber wer weiss! Wer weiss. Es gibt eine Chance der wachsenden Befruchtung der Revolten von hier und denen von dort. Durch die Erfahrungen die gerade das Mittelmeer durchqueren, aber auch weil die Erhebungen dort auch unter vielen von uns etwas wachgerufen haben: wir sind nicht gezwungen das ganze Leben auf den Knien zu leben, wir können für die Freiheit kämpfen. Erhöhen wir also die Möglichkeiten einer Befruchtung durch die Erschaffung von Momenten wo sich Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen treffen küöännen, sprechen lernen können in einer Welt in der einer auf dem Rücken des anderen reitet. Hören wir auf damit uns damit zufrieden zu geben zu überleben und fangen wir an uns von dieser unbarmherzigen Wettbewerbslogik zu befreien um zu entdecken was Kamaraderie bedeutet, das was die Solidarität im Kampf ist, der Geschmack den das Leben hat, wenn wir es erobern, das was es bedeutet zu versuchen unsere Träume eines freien Lebens zu verwirklichen.
Wie gross der Druck den sie auf uns ausüben auch sein mag, eine Sache ist sicher: sie werden das Verlangen nach der Freiheit niemals ausradieren können.
Uebersetzung des Artikels >>Le bélier de l’insurrection... a fracassé une bonne partie des portes de l’Europe<< von Hors Service No 18 aus Bruessel
von: https://at.indymedia.org/node/20533
maandag 30 mei 2011
woensdag 18 mei 2011
Krieg, Katastrophe, Demokratie, Gefängnis. Wir wollen die Revolution
In einer Zeit, in der die Worte ihre Bedeutung zu verlieren scheinen und die Sprache der Macht versucht, in all unsere Gespräche einzudringen, halten wir es für umso unentbehrlicher, uns zu bemühen, klare Sprache zu sprechen. Hören wir damit auf, wie Papageie nachzuplappern, was die Zeitungen uns erzählen, was die Fernseher uns zeigen, was die Mächtigen uns weismachen wollen. Es geht nicht darum, um jeden Preis einer Meinung sein, noch irgendwen bekehren zu wollen, sondern darum, wenigstens mit unserem Mund, mit unseren Worten, mit unseren Schmerzen und unseren Hoffnungen zu sprechen.
Krieg oder… Revolution
Der Beginn der Bombenangriffe der NATO gegen die zu Gadaffi haltenden Kräfte in Libyen hat einen fatalen Schritt markiert. Was zu Beginn ohne Zweifel ein bewaffneter Aufstand eines bedeutenden Teils der Bevölkerung gegen das herrschende Regime war, verwandelt sich immer mehr in einen militärischen Krieg. Abgesehen von den selbstorganisierten Widerstandsgruppen, jene, die von den Autoritäten aller Seiten als “irregulär” bezeichnet werden, scheint die Erhebung in Libyen zu einem Konflikt zwischen entgegengesetzten Armeen degeneriert zu sein. Und es ist folglich kein Zufall, dass diese “Irregulären“ gegenüber der “offiziellen Opposition”, welche Hierarchien, Ränge und Kommandostrukturen der Armee von Gadaffis kopierte, stets sehr misstrauisch waren. Tatsächlich hat die Militarisierung des Konfliktes die Möglichkeit einer radikalen Umwälzung der libyschen Gesellschaft begraben. Neue Uniformen, neue Führer und neue Autoritäten stellen sich jenen in den Weg, die andere soziale Beziehungen ausprobieren wollen, Beziehungen der Solidarität und Gegenseitigkeit, der Selbstorganisierung des sozialen Lebens zwischen den Menschen selbst, anstatt eines neuen Regimes, neuer staatlicher Strukturen, neuer Führer und neuer Privilegien.
In der heutigen Situation in Libyen geht es darum, die Aufständischen nach allen Möglichkeiten zu unterstützen, die für eine tiefgehende Veränderung der Gesellschaft gekämpft haben und die in Zukunft wieder dafür kämpfen werden. Wie ein anarchistischer Gefährte aus Libyen sagte, geht es jetzt darum, die Erpressung der Macht zurückzuweisen – egal, ob sie von Gadaffi, der offiziellen Opposition oder der NATO ausgeht –, die die Möglichkeit einer sozialen Revolution begraben wollen, indem sie in Richtung eines rein militärischen Krieges drängen. Lasst uns jene nie vergessen, die fielen, während sie für die Freiheit kämpften, jene, die ein monströses Regime herausforderten, während sie nur auf ihre eigenen Kräfte zählten und ihr Leben aufs Spiel setzten.
Katastrophe oder… Revolution
Was in Japan geschah, ist keine Naturkatastrophe, sondern eine soziale Katastrophe. Was in den japanischen Kernkraftwerken geschah, ist kein unglücklicher Zwischenfall, sondern die traurige Konsequenz einer Welt voller Industrien, die ihr Gift ausstossen, überall verteilter Kernkraftwerke, die eine schwere und unheilvolle Hypothek auf das Leben und die Freiheit auf der Erde gelegt haben, Wirtschaft, die den Planeten und den menschlichen Geist vergiftet, während sie nur der Suche nach immer mehr Profit für die Reichen und Mächtigen gehorcht.
In Japan sind zur Zeit ganze Regionen umstellt und militarisiert. Nachdem Kernkraftwerke gebaut wurden, nachdem die Interessen der kapitalistischen Wirtschaft allem voran gestellt wurden, präsentiert sich der japanische Staat nun als der einzige Akteur, der imstande ist, die Situation zu retten, die Katastrophe zu verwalten und den „Leuten zu helfen“. Während in den verwüsteten Gebieten der Insel ein militärisches Regime errichtet wird, während ein wissenschaftliches Kontrollregime eingeführt wird, das die Bewohner rund um die von der Strahlung verseuchten Gebiete zu blossen Nummern, zu Radioaktivitätsquoten oder sogar zu Versuchskaninchen macht, verstärkt der Staat seinen Griff auf die Bevölkerung. Und von der sehr realen nuklearen Bedrohung verängstigt, eilt die Bevölkerung in die Arme ihres Retters…
Aber die Ursache eines Problems kann nicht zur selben Zeit dessen Lösung sein; wenn die Ursache weiterhin besteht, verstärkt sich das Problem. Und das Problem sind nicht so sehr die Naturkatastrophen, sondern diese Welt der Industrien und Kernkraftwerke, der unbewohnbaren Metropolen und der verwüsteten Landstriche. Es gilt, entweder die permanente Katastrophe in dieser Welt weiterhin hinzunehmen, oder den Weg radikal zu ändern, die Wirtschaft und ihr König, das Geld, von ihrem Thron zu stürzen, den Wissenschaftlern nicht mehr zu glauben, nicht mehr auf die Experten zu zählen, um Lösungen für Probleme zu finden, die sie selbst erschaffen haben, und neue Wege des Zusammenlebens zu erfinden. Entweder die Katastrophe dieser Welt voller Grauen, oder die soziale Revolution.
Demokratie oder… Revolution
Nach den Siegesschreien aus Ägypten und Tunesien, Schreie, die von den Medien hier einstimmig in eine Hommage des Volkes an die westliche Demokratie verwandelt wurden, beginnt eine neue Ordnung Oberhand zu nehmen. Die Ägyptischen Soldaten schiessen erneut auf revoltierende Massen, Tunesische Gefängnisse füllen sich mit Aufständischen, die für etwas anderes kämpften, als einen schlichten Regimewechsel, die verschiedenen politischen und religiösen Betrügereien tun alles, um zu versuchen, die Wut zu rekuperieren und in Richtung widerlicher Nationalismen und unterdrückender Religionen zu kanalisieren. Aber die Kämpfe gehen trotz der wachsenden Repression weiter. Während in Ägypten die wilden Streiks gegen die alten und neuen Bosse weitergehen, entziehen sich in Tunesien auch heute noch ganze Regionen den Klauen des neuen Staates, indem sie sich selbstorganisieren, um die materiellen Bedürfnisse zu befriedigen, indem sie Gegenseitigkeit und Solidarität in Praxis umsetzen, anstatt des kapitalistischen Konkurrenzkampfes, indem sie Polizisten, politische Chefs und Richter aus den Dörfern vertreiben, die sie als Ausdruck der Erstickung der Freiheit erkannten.
Alles wird in Gang gesetzt, um vergessen zu lassen, dass es andere Möglichkeiten gibt, als die Wahl zwischen Diktatur und Demokratie. Dass es möglich ist, mit Formen des Zusammenlebens zu experimentieren, die nicht von einem Staat geleitet werden, ob dieser nun gewählt oder aufgezwungen ist. Dass andere Möglichkeiten zur Wahl stehen, als eine brutale Ausbeutung über sich ergehen zu lassen, wie im grössten Teil der Welt, oder, einen sozialen Frieden zwischen Ausgebeuteten und Ausbeutern zu respektieren, indem man sich mit den Krümmeln zufriedengibt, wie das hier oft der Fall ist.
Alles wird in Gang gesetzt, um zu vergessen zu machen, was die Mächtigen von überall, seien sie demokratisch oder diktatorisch, bösartig oder nett, brutal oder menschlich, am meisten fürchten: eine soziale Revolution, die den Ursachen der Ausbeutung und der Unterdrückung ein Ende setzt.
Gefängnis oder… Revolution
Für jene, die sich entschlossen haben, sich auf den Weg des Kampfes für die Freiheit, für die wirkliche Freiheit, zu begeben, hat es letztendlich von ihren Feinde immer nur zwei Antworten gegeben: Kugeln oder Gefängnis. Vor kurzem sind einige italienische Anarchisten einmal mehr von der Repression getroffen worden. Fünf Gefährten aus Bologna befinden sich im Gefängnis, überall in Italien wurden etwa sechzig Häuser durchsucht. Unter der Anklage von “krimineller Organisation“ werden sie vom Staat eingesperrt, in der Hoffnung, somit den Kämpfen Einhalt zu gebieten, die sie gegen die Abschiebeknäste für illegale Migranten führen, indem sie die Verantwortlichen der Abschiebemaschinerie angreifen; ihren Kämpfen, die sie in Solidarität mit den Aufständischen von der anderen Seite des Mittelmeers führten, indem sie die italienischen Unternehmen angriffen, die von dem Regime von Gadaffi profitieren, um Gas und Erdöl zu importieren und Waffen zu exportieren, die dazu dienen, die Revoltierenden niederzuschlagen (dieselben Unternehmen sind im Übrigen auch Kandidaten für den Bau von Kernkraftwerken in Italien, was ebenfalls von Widerstand begleitet wird); ihrer unnachgiebigen Entscheidung für die Revolte, indem sie auf alle Strukturen der Herrschaft abzielen.
Wenn wir von ihnen sprechen, dann ist das, weil wir uns in ihren Kämpfen wiedererkennen, weil wir mit ihnen, über die Grenzen hinaus, jenes Verlangen nach Freiheit teilen, das sie dazu verleitete, mit Worten und Taten zu kämpfen. Kein Gefängnis wird jemals unseren Kampf für die Freiheit aufhalten und unsere Solidarität mit den italienischen Gefährten, sowie mit den eingesperrten Gefährten in anderen Ländern der Welt, besteht darin, weiterhin, immer weiter, mit der Hoffnung im Herzen und geballten Fäusten, die Herrschaft zu untergraben.
Lasst uns das Pulverfass entzünden.
Auf dass der Wind der Freiheit weht, auf dass sich der Sturm des Aufstands entfesselt.
Anarchisten
[http://unruhen.wordpress.com/, publiziert in Ausgabe nr. 17 von Hors Service]
Krieg oder… Revolution
Der Beginn der Bombenangriffe der NATO gegen die zu Gadaffi haltenden Kräfte in Libyen hat einen fatalen Schritt markiert. Was zu Beginn ohne Zweifel ein bewaffneter Aufstand eines bedeutenden Teils der Bevölkerung gegen das herrschende Regime war, verwandelt sich immer mehr in einen militärischen Krieg. Abgesehen von den selbstorganisierten Widerstandsgruppen, jene, die von den Autoritäten aller Seiten als “irregulär” bezeichnet werden, scheint die Erhebung in Libyen zu einem Konflikt zwischen entgegengesetzten Armeen degeneriert zu sein. Und es ist folglich kein Zufall, dass diese “Irregulären“ gegenüber der “offiziellen Opposition”, welche Hierarchien, Ränge und Kommandostrukturen der Armee von Gadaffis kopierte, stets sehr misstrauisch waren. Tatsächlich hat die Militarisierung des Konfliktes die Möglichkeit einer radikalen Umwälzung der libyschen Gesellschaft begraben. Neue Uniformen, neue Führer und neue Autoritäten stellen sich jenen in den Weg, die andere soziale Beziehungen ausprobieren wollen, Beziehungen der Solidarität und Gegenseitigkeit, der Selbstorganisierung des sozialen Lebens zwischen den Menschen selbst, anstatt eines neuen Regimes, neuer staatlicher Strukturen, neuer Führer und neuer Privilegien.
In der heutigen Situation in Libyen geht es darum, die Aufständischen nach allen Möglichkeiten zu unterstützen, die für eine tiefgehende Veränderung der Gesellschaft gekämpft haben und die in Zukunft wieder dafür kämpfen werden. Wie ein anarchistischer Gefährte aus Libyen sagte, geht es jetzt darum, die Erpressung der Macht zurückzuweisen – egal, ob sie von Gadaffi, der offiziellen Opposition oder der NATO ausgeht –, die die Möglichkeit einer sozialen Revolution begraben wollen, indem sie in Richtung eines rein militärischen Krieges drängen. Lasst uns jene nie vergessen, die fielen, während sie für die Freiheit kämpften, jene, die ein monströses Regime herausforderten, während sie nur auf ihre eigenen Kräfte zählten und ihr Leben aufs Spiel setzten.
Katastrophe oder… Revolution
Was in Japan geschah, ist keine Naturkatastrophe, sondern eine soziale Katastrophe. Was in den japanischen Kernkraftwerken geschah, ist kein unglücklicher Zwischenfall, sondern die traurige Konsequenz einer Welt voller Industrien, die ihr Gift ausstossen, überall verteilter Kernkraftwerke, die eine schwere und unheilvolle Hypothek auf das Leben und die Freiheit auf der Erde gelegt haben, Wirtschaft, die den Planeten und den menschlichen Geist vergiftet, während sie nur der Suche nach immer mehr Profit für die Reichen und Mächtigen gehorcht.
In Japan sind zur Zeit ganze Regionen umstellt und militarisiert. Nachdem Kernkraftwerke gebaut wurden, nachdem die Interessen der kapitalistischen Wirtschaft allem voran gestellt wurden, präsentiert sich der japanische Staat nun als der einzige Akteur, der imstande ist, die Situation zu retten, die Katastrophe zu verwalten und den „Leuten zu helfen“. Während in den verwüsteten Gebieten der Insel ein militärisches Regime errichtet wird, während ein wissenschaftliches Kontrollregime eingeführt wird, das die Bewohner rund um die von der Strahlung verseuchten Gebiete zu blossen Nummern, zu Radioaktivitätsquoten oder sogar zu Versuchskaninchen macht, verstärkt der Staat seinen Griff auf die Bevölkerung. Und von der sehr realen nuklearen Bedrohung verängstigt, eilt die Bevölkerung in die Arme ihres Retters…
Aber die Ursache eines Problems kann nicht zur selben Zeit dessen Lösung sein; wenn die Ursache weiterhin besteht, verstärkt sich das Problem. Und das Problem sind nicht so sehr die Naturkatastrophen, sondern diese Welt der Industrien und Kernkraftwerke, der unbewohnbaren Metropolen und der verwüsteten Landstriche. Es gilt, entweder die permanente Katastrophe in dieser Welt weiterhin hinzunehmen, oder den Weg radikal zu ändern, die Wirtschaft und ihr König, das Geld, von ihrem Thron zu stürzen, den Wissenschaftlern nicht mehr zu glauben, nicht mehr auf die Experten zu zählen, um Lösungen für Probleme zu finden, die sie selbst erschaffen haben, und neue Wege des Zusammenlebens zu erfinden. Entweder die Katastrophe dieser Welt voller Grauen, oder die soziale Revolution.
Demokratie oder… Revolution
Nach den Siegesschreien aus Ägypten und Tunesien, Schreie, die von den Medien hier einstimmig in eine Hommage des Volkes an die westliche Demokratie verwandelt wurden, beginnt eine neue Ordnung Oberhand zu nehmen. Die Ägyptischen Soldaten schiessen erneut auf revoltierende Massen, Tunesische Gefängnisse füllen sich mit Aufständischen, die für etwas anderes kämpften, als einen schlichten Regimewechsel, die verschiedenen politischen und religiösen Betrügereien tun alles, um zu versuchen, die Wut zu rekuperieren und in Richtung widerlicher Nationalismen und unterdrückender Religionen zu kanalisieren. Aber die Kämpfe gehen trotz der wachsenden Repression weiter. Während in Ägypten die wilden Streiks gegen die alten und neuen Bosse weitergehen, entziehen sich in Tunesien auch heute noch ganze Regionen den Klauen des neuen Staates, indem sie sich selbstorganisieren, um die materiellen Bedürfnisse zu befriedigen, indem sie Gegenseitigkeit und Solidarität in Praxis umsetzen, anstatt des kapitalistischen Konkurrenzkampfes, indem sie Polizisten, politische Chefs und Richter aus den Dörfern vertreiben, die sie als Ausdruck der Erstickung der Freiheit erkannten.
Alles wird in Gang gesetzt, um vergessen zu lassen, dass es andere Möglichkeiten gibt, als die Wahl zwischen Diktatur und Demokratie. Dass es möglich ist, mit Formen des Zusammenlebens zu experimentieren, die nicht von einem Staat geleitet werden, ob dieser nun gewählt oder aufgezwungen ist. Dass andere Möglichkeiten zur Wahl stehen, als eine brutale Ausbeutung über sich ergehen zu lassen, wie im grössten Teil der Welt, oder, einen sozialen Frieden zwischen Ausgebeuteten und Ausbeutern zu respektieren, indem man sich mit den Krümmeln zufriedengibt, wie das hier oft der Fall ist.
Alles wird in Gang gesetzt, um zu vergessen zu machen, was die Mächtigen von überall, seien sie demokratisch oder diktatorisch, bösartig oder nett, brutal oder menschlich, am meisten fürchten: eine soziale Revolution, die den Ursachen der Ausbeutung und der Unterdrückung ein Ende setzt.
Gefängnis oder… Revolution
Für jene, die sich entschlossen haben, sich auf den Weg des Kampfes für die Freiheit, für die wirkliche Freiheit, zu begeben, hat es letztendlich von ihren Feinde immer nur zwei Antworten gegeben: Kugeln oder Gefängnis. Vor kurzem sind einige italienische Anarchisten einmal mehr von der Repression getroffen worden. Fünf Gefährten aus Bologna befinden sich im Gefängnis, überall in Italien wurden etwa sechzig Häuser durchsucht. Unter der Anklage von “krimineller Organisation“ werden sie vom Staat eingesperrt, in der Hoffnung, somit den Kämpfen Einhalt zu gebieten, die sie gegen die Abschiebeknäste für illegale Migranten führen, indem sie die Verantwortlichen der Abschiebemaschinerie angreifen; ihren Kämpfen, die sie in Solidarität mit den Aufständischen von der anderen Seite des Mittelmeers führten, indem sie die italienischen Unternehmen angriffen, die von dem Regime von Gadaffi profitieren, um Gas und Erdöl zu importieren und Waffen zu exportieren, die dazu dienen, die Revoltierenden niederzuschlagen (dieselben Unternehmen sind im Übrigen auch Kandidaten für den Bau von Kernkraftwerken in Italien, was ebenfalls von Widerstand begleitet wird); ihrer unnachgiebigen Entscheidung für die Revolte, indem sie auf alle Strukturen der Herrschaft abzielen.
Wenn wir von ihnen sprechen, dann ist das, weil wir uns in ihren Kämpfen wiedererkennen, weil wir mit ihnen, über die Grenzen hinaus, jenes Verlangen nach Freiheit teilen, das sie dazu verleitete, mit Worten und Taten zu kämpfen. Kein Gefängnis wird jemals unseren Kampf für die Freiheit aufhalten und unsere Solidarität mit den italienischen Gefährten, sowie mit den eingesperrten Gefährten in anderen Ländern der Welt, besteht darin, weiterhin, immer weiter, mit der Hoffnung im Herzen und geballten Fäusten, die Herrschaft zu untergraben.
Lasst uns das Pulverfass entzünden.
Auf dass der Wind der Freiheit weht, auf dass sich der Sturm des Aufstands entfesselt.
Anarchisten
[http://unruhen.wordpress.com/, publiziert in Ausgabe nr. 17 von Hors Service]
Die Eroberung der Freiheit. Lybien: Krieg oder Aufstand
Die uns durch die offizielle Presse erreichenden Nachrichten über die Lage in Lybien, erzählen uns einzig eine Geschichte des Kriegs. Sie erzählen uns eine Geschichte, die uns erschaudern lässt: Bombardierungen, Tote, Splitterbomben, Verletzte und Flüchtlinge. Ist der Aufstand in Libyen zu einer grossen Schreckensgeschichte geworden? Bleibt jetzt, da sich die Lage verschärft hat, nichts anderes mehr als Krieg? Gibt es nichts anderes zu erzählen über diese Ereignisse voller Stärke, Mut und Durchsetzungsvermögen von Menschen, die die Waffen aufgenommen haben, um sich selbst und alle anderen vom Joch eines Diktators zu befreien, der sie 42 Jahre lang unterdrückte? Wir denken schon. Dass uns die westlichen Medien aber weismachen wollen, dort sei einzig ein blutiger Krieg in Gange, überrascht uns nicht. Schliesslich sehen sich der geld- und machtbegierige Westen und seine NATO gezwungen, ihre Rolle als “Retter des Libyschen Volks” zu legitimieren. Dazu müssen sie die kämpferische Realität der Aufständischen verbergen und uns vorspiegeln, diese Menschen seien völlig hilflos und nichts anderes. Doch lasst uns die Zeitungen der kapitalistischen Medien einmal beiseite legen und versuchen, den Aufstand von Nahem zu betrachten. Lasst und seine Geschichte suchen.
Über das, was sie die “shebabs” nennen, wird viel schlechtes gesagt in “unseren” Zeitungen. Shebabs sind die Aufständischen, die sich weigern, sich in die neue militärische Struktur eingliedern zu lassen, welche sich im befreiten Teil von Libyen gebildet hat. Man nennt sie Verrückte, Banditen, Leute, die nicht wissen, was sie tun, die den militärischen Befehlen nicht gehorchen wollen, keine echten Rebellen.
Doch diese Kreierung eines negativen Bildes der Aufständischen hat seine Konsequenzen. Nur im Tausch gegen die Anerkennung der militärischen Struktur, im Tausch gegen die Bildung einer wirklichen Armee können die Aufständischen vom Westen Waffen erhalten. Ansonsten gibt es nichts. Was der Westen von den Aufständischen verlangt, ist, mit anderen Worten, die Beendigung ihres Aufstands im Tausch gegen einen Krieg. Schliesslich will der Westen seine Kontrolle über das Land behalten und verstärken. Eine Kontrolle, die vor allem notwendig ist, um der “illegalen Immigration” entgegenzutreten (die nun oft durch Lybien verläuft) und die Öl- und Gasressourcen zu sichern. Ein Aufstand kann nicht kontrolliert werden, ein Krieg schon.
Eine klassische militärische Struktur impliziert, dass es Offiziere und Generäle gibt, die die strategischen Entscheidungen treffen, und dass das Fussvolk, das Kanonenfutter, diese Befehle ohne nachzudenken auszuführen hat. Eine militärische Struktur bedeutet, Krieg zu führen, und in einem Krieg geht es einzig darum, den Feind auszuschalten. In Libyen scheint jedoch etwas anderes, etwas viel teifgreifenderes im Gange zu sein. Zunächst und vor allem sind die Shebabs kein Kanonenfutter, sondern Menschen aus Fleisch und Blut. Sie weigern sich, eine Armee zu werden, und dies zeigt, dass es für sie nicht bloss darum geht, den Feind auszuschalten, sondern, dass sie für viel mehr am Kämpfen sind: für Freiheit. Und seine Freiheit verliert man in dem Moment, in dem man beginnt, Befehle von neuen Gadaffis zu schlucken. Diese neuen Gadaffis, die geboren werden, diese neuen Bosse, die gerne hätten, dass andere auf ihre Befehle hören, die glauben, dass sich das verfluchte Recht zuschreiben, andere zu regieren. Die Autorität mag zwar durch eine wahnsinnige Figur wie den Diktator symbolisiert werden, doch für die Eroberung der Freiheit ist gewiss nicht nur der Sturz dieses Irren notwendig. Diese Eroberung geschieht im Moment, in dem man kämpft. Die Eroberung des Jetzt ist der einzige Weg nach einer freien Zukunft. Den Befehlen der neuen libyschen Soldaten zu gehorchen, bedeutet das Ende des Aufstands, das Einläuten einer neuen Periode von Unterwerfung und Gehorsamkeit. Und es steht so viel auf dem Spiel.
Auch die vielschichtige Zusammenstellung der Aufständischen zeigt uns Spuren von etwas, das tiefer geht. Es handelt sich hier um Menschen unterschiedlicher Herkunft, auch um Migranten. Im Bewusstsein, dass Migranten in Libyen während der Jahre, die dem Aufstand vorangingen, eine zweitrangige Stellung in der Gesellschaft hatten und sehr viel Rassismus kannten, hat ihre Beteiligung einen sehr grossen Wert. Dass sich die Unterteilungen zwischen diesen Bevölkerungsgruppen verwischen, bedeutet, dass ein Grundpfeiler der Gesellschaft am Wanken ist.
Wie es mit den Frauen ist, wissen wir nicht. Aber wir können uns nicht vorstellen, dass die Hälfte der Bevölkerung von einem seit Wochen andauernden aufständischen Prozess ausgeschlossen sein soll. So oder so, ihre Befreiung wird nur durch die Fortsetzung dieses Prozesses näher rücken. Die Hierarchien zwischen Mann und Frau können nur aufgehoben werden, wenn es Raum dafür gibt. Und dieser Raum kann sich nur öffnen, wenn der Aufstand weiter geht, wenn die Weigerung der Militarisierung aufrechterhalten wird.
Selbstorganisation und Affinität
Vor allem der Aufstand in der Stadt Misrata wird uns heute von den Medien als grosse Schreckensgeschichte, als unmöglicher Kampf präsentiert. Dennoch sind die Kämpfe in Misrata noch immer am Laufen und wir wollen nach Worten suchen, um darüber zu sprechen, nach Worten, die mehr umfassen, als das Kriegsvokabular von “Niederlage” und “Sieg”. Wir wollen hier nicht verkennen, dass viele Menschen sterben, oder dass der Kampf hart ist. Tatsächlich kann man sagen, dass man wenig von seinem Aufstand hat, wenn man tod ist. Doch unsere Absicht ist hier, Licht auf jene Dinge zu werfen, die am entstehen sind, die da unten, inmitten der Kämpfe, die Chance haben, zu entstehen.
Mehr noch, als man sagen kann, dass die NATO-Bombardierungen dem Kampf der Aufständischen in einem gewissen Masse eine Hilfe waren, kann man sagen, dass von diesem nicht viel übrig bleibt, dass es die Aufständischen sind, die verlieren, wenn der Kampf aus ihren Händen gerissen wird.
Gehen wir etwas auf die Art und Weise ein, auf die sich die Aufständischen in Misrata organisieren. Wie überall in Lybien verfügen sie nicht über Waffen, die technologisch auf der Höhe jener der Armee von Gadaffi sind. Sie kämpfen mit selbstgemachten Handgranaten, Molotov-Cocktails, leichten Waffen, und dies gemischt mit Kreativität, Mut und Solidarität. Sie bilden eine Stadtguerilla, die Gadaffi davon abhält, die Stadt wieder einzunehmen. Die Aufständischen kennen die Stadt wie ihre Jackentasche, ihr Terrain ist wie ein feindliches Labyrinth, in das die Truppen das Kolonels kaum einen Fuss zu setzen wagen. Auf Häusern rund um die berühmte Tripolis-Strasse hat die Armee von Gadaffi Heckenschützen postiert, doch viele von ihnen sterben, da sie von den Aufständischen vom Rest der Truppen abgeschnitten wurden und keine Nahrung oder Wasser mehr haben, andere ergeben sich. Daher Gadaffis Bombardierungen und Splitterbomben, daher der Einsatz von schweren Geschützen. Misrata kann nicht zurückerobert werden, ausser durch Terror: durch das Streuen von Bomben.
Ein anderer Vorteil der Shebab ist, dass es sich dabei nicht um eine Armee von anonymen Soldaten gegenüber der anonymen Armee von Gadaffi handelt, sondern um Leute, die sich in kleinen Gruppen organisieren, Menschen, die einander kennen und vertrauen. Keine anonymen Soldaten, sondern Individuen, die sich gegen ihre jahrelange Unterdrückung organisieren. Individuen, die Seite an Seite gekämpft haben und weiterhin kämpfen. Dies ist der Kampf der Shebab überall in Libyen. Und dabei geht es um viel mehr, als um den militärischen Vorteil. Es geht um eine neue Art und Weise, mit einander in Beziehung zu treten: nicht als Soldatan, sondern als Kameraden im Kampf gegen die Unterdrückung.
Selbst wenn der Aufstand zerschlagen wird, könnte man noch immer sagen, dass in einem gewissen Sinn die Aufständischen gewonnen haben. Sie haben den Kampf an Seite ihrer Freunde und Angehörigen erprobt: sie haben einen Kampf erprobt, der die Individuen intakt lässt, die sie Menschen sein lässt, Menschen, die sich weigern, sich von militärischen Strukturen zerdrücken zu lassen, welche aus ihnen erneut gehorsame Roboter machen wollen.
Solidarität
Durch den ganzen Aufstand in Libyen und auch durch die Erhebungen in anderen Ländern hindurch webt sich ein roter Faden der Solidarität. Die Rebellen in Misrata haben sich aus Solidarität mit jenen von Benghazi aufgelehnt. Sie weigerten sich auch, einen Deal mit Gadaffi zu schliessen, der das Land in zwei Teile spalten sollte. Denn sie wissen, dass sich auf dem Territorium von Gadaffi noch Aufständische befinden, und wollen diese nicht den Scheusslichkeiten des Kolonels überlassen.
Und dann ist da noch die Frage der Nahrung und des Wassers. Ein anderer schöner Aspekt dieses Aufstands ist, dass der Wert des Geldes im Moment dabei ist, zu verschwinden. Libyen ist ein Land, das zu grossen Teilen vom Import von Lebensmitteln abhängt, und auch jetzt noch kommt die Nahrung grösstenteils über die Ägyptische Grenze. Ebenso wie aus Ägypten, gilt auch in den Städten, die in den Händen der Aufständischen sind, und an der Front schlicht: wer kein Geld mehr hat, bezahlt nicht.
Aber wofür kämpfen sie?
Das ist eine Frage, die sich viele stellen, und um ehrlich zu sein: seufz… Man könnte ganze Bücher mit der Beschreibung des diktatorischen Regimes von Gadaffi füllen. Aber einen Aspekt seines System wollen wir kurz beleuchten, denn er zeigt uns etwas sehr bemerkenswertes und schönes: Gadaffi regierte mit der Hilfe eines Grossteils der Bevölkerung, welcher für den Geheimdienst arbeitete. Ein System, das jenem der Stasi im früheren Ostdeutschland gleicht. In anderen Worten: ein System, in dem man seinem eigenen Bruder oder Nachbar lieber nicht zu sehr vertraut. Denn jene, die für den Geheimdienst arbeiten, sind überall, und denunzieren alle, die sich gegen den Diktator aussprechen. Abweichler werden zu Hause abgeholt und in unterirdische Gefängnisse geworfen…
Und nun bricht in einem solchen Land ein Aufstand aus. Das Misstrauen hat dem Vertrauen Platz gemacht. Sich Denunzieren hat sich in solidarisch Sein verwandelt. Dass es in einem Land, das sich auf die intimste Form von “Teilen und Herrschen” stützte, zu einem Aufstand kam, ist von unschätzbarer Bedeutung und Schönheit. Es sind die Beziehungen unter den Leuten, die auf dem Spiel stehen; und diese Veränderung der Beziehungen ist viel stärker als die Bomben der NATO.
Und wir?
Hierzulande hören wir einzig von der NATO, von den diplomatischen Schritten des Nationalrats [1],… als ob sie die Hauptakteure und die Shebabs nur Randfiguren sind. Dies hat vielleicht noch einen anderen Grund als Macht und Geld. Vielleicht wollen sie uns davon abhalten, auf schlechte Gedanken zu kommen. Wollen sie verhindern, dass der Aufstand in Libyen uns inspiriert. Dass wir uns in den Kopf setzen, dass auch wir, hier, einen Aufstand entfesseln können. Ein Aufstand, der von der Selbstorganisation in kleinen Gruppen von Menschen, die einander gut kennen ausgehen würde. Vielleicht, weil sich die Keime dieser Art von Organisation auch hier im Westen bereits finden lassen, beispielsweise wenn Jugendliche sich organisieren, um anzugreifen, wenn die Polizei einen Freund von ihnen ermordet hat (denken wir bloss an das, was kürzlich in Charleroi geschehen ist [2])
Vergessen wir auch nicht, dass Sarkozy während der lang andauernden Unruhen in Frankreich 2005 vorgeschlagen hat, militärisches Arsenal [3] einzusetzen, um die Unruhen zu bändigen. Und dass die NATO im Norden von Italien eine Militärbasis hat, die sich auf die Suche nach Methoden und Technologien zur Niederschlagung von Aufständen in Städten spezialisiert. Denn sie wissen nur allzu gut, dass diese ausbrechen können. Heute verurteilen sie die Machthaber vieler Länder, weil “auf die eigene Bevölkerung” geschossen wird. Sie intervenieren in Libyen, weil Gadaffi “sein eigenes Volk” bombardiert. Doch wir wissen nur allzu gut, dass die NATO-Länder selbst keine Sekunde zögern werden, um dasselbe zu tun, wenn die Macht in ihren Ländern bedroht wird. Sie bereiten sich bereits darauf vor.
Es liegt an uns
Es ist einfach: Auch wir sind Unterdrückte und auch wir können uns organisieren, um gegen die Unterdrückung zu kämpfen. Auch wir können uns entdecken und miteinander solidarisch sein in einem Kampf für unsere Freiheit. Dies ist die wirkliche Bedrohung für jede Macht auf Erden.
Um abzuschliessen, wünschen wir den Aufständischen viel Mut, die gerade dabei sind, die Gehorsamkeit in ihrer Vergangenheit zu begraben. Möge Gadaffi krepieren, zusammen mit allen andern, die beabsichtigen, über andere Macht auszuüben, als über sich selbst.
[Übersetzt aus der 17. Ausgabe von Hors Service, 24. April 2011]
Anmerkungen:
[1] Der Nationalrat wurde in dem befreiten Teil Lybiens mit dem Ziel gebildet, um diplomatische Unterhandlungen mit der UNO, der NATO, der EU und der Afrikanische Union aufzunehmen und öffentliche Autioritäten auf die Beine zu stellen.
[2] Anm.d.Ü.: Nachdem ein 27-Jähriger am 1. April 2011 während einer brutalen Festnahme starb, stieg die Spannung in der kleinen belgischen Stadt Charleroi rasant an. Kaum einige Stunden später beganne vermummte Jugendliche Patrouillen mit Steinen zu bewerfen, Dienst- und Zivilwagen der Polizei auf der Strasse und vor Kommissariaten werden kaputtgeschlagen. Am Abend fliegen Molotovs auf das Kommissariat von Gilly. Am nächsten Tag weitere Angriffe auf zwei Polizeiposten und stundenlange Konfrontationen mit der Polizei auf den Strassen. Viele Autos werden in Brand gesteckt und Schaufenster, wie beispielsweise von Sozialversicherungen [Mutualités Socialistes], werden eingeschlagen. Am dritten Tag finden sich kleine Gruppen von Wütenden etwas überall auf den Strassen. Schaufenster von Läden werden mit Abfalleimern eingeworfen. An der Nacht zum nächsten Tag brennen noch immer Autos, und auch Baustellenfahrzeuge. Mittlerweile ist die Gemeinde von Gilly, Charleroi, mit Polizisten zugestellt. Doch den Wütenden, abgesehen von einigen administrativen Festnahmen, gelingt es, sich ihrem Griff zu entziehen.
In der nächsten Woche stirbt ein weiterer Jugendlicher während einer Festnahme unter ähnlichen Umständen. Und es brennen weiterhin Autos, und hier und dort werden Molotovs gegen Läden und offizielle Gebäude geworfen. Nach zehn Tagen der Unruhe beginnt sich die Spannung abzubauen, meinen die Medien. Doch kaum gesagt, fliegen Molotovs auf einen Polizeibus, den die Beamten für eine “Intervention gleich um die Ecke parkten. Es scheint ihnen eher schwierig, daraus zu folgern, dass nun wieder Ordnung herrscht.
[3] Es handelt sich hier um Dronen, um Flugzeuge ohne Piloten, die die Bewegungen verfolgen und filmen. Heute werden diese Flugzeuge auch gebraucht, um Bomben abzuwerfen und um spezifische Personen aus Distanz zu eliminieren.
Über das, was sie die “shebabs” nennen, wird viel schlechtes gesagt in “unseren” Zeitungen. Shebabs sind die Aufständischen, die sich weigern, sich in die neue militärische Struktur eingliedern zu lassen, welche sich im befreiten Teil von Libyen gebildet hat. Man nennt sie Verrückte, Banditen, Leute, die nicht wissen, was sie tun, die den militärischen Befehlen nicht gehorchen wollen, keine echten Rebellen.
Doch diese Kreierung eines negativen Bildes der Aufständischen hat seine Konsequenzen. Nur im Tausch gegen die Anerkennung der militärischen Struktur, im Tausch gegen die Bildung einer wirklichen Armee können die Aufständischen vom Westen Waffen erhalten. Ansonsten gibt es nichts. Was der Westen von den Aufständischen verlangt, ist, mit anderen Worten, die Beendigung ihres Aufstands im Tausch gegen einen Krieg. Schliesslich will der Westen seine Kontrolle über das Land behalten und verstärken. Eine Kontrolle, die vor allem notwendig ist, um der “illegalen Immigration” entgegenzutreten (die nun oft durch Lybien verläuft) und die Öl- und Gasressourcen zu sichern. Ein Aufstand kann nicht kontrolliert werden, ein Krieg schon.
Eine klassische militärische Struktur impliziert, dass es Offiziere und Generäle gibt, die die strategischen Entscheidungen treffen, und dass das Fussvolk, das Kanonenfutter, diese Befehle ohne nachzudenken auszuführen hat. Eine militärische Struktur bedeutet, Krieg zu führen, und in einem Krieg geht es einzig darum, den Feind auszuschalten. In Libyen scheint jedoch etwas anderes, etwas viel teifgreifenderes im Gange zu sein. Zunächst und vor allem sind die Shebabs kein Kanonenfutter, sondern Menschen aus Fleisch und Blut. Sie weigern sich, eine Armee zu werden, und dies zeigt, dass es für sie nicht bloss darum geht, den Feind auszuschalten, sondern, dass sie für viel mehr am Kämpfen sind: für Freiheit. Und seine Freiheit verliert man in dem Moment, in dem man beginnt, Befehle von neuen Gadaffis zu schlucken. Diese neuen Gadaffis, die geboren werden, diese neuen Bosse, die gerne hätten, dass andere auf ihre Befehle hören, die glauben, dass sich das verfluchte Recht zuschreiben, andere zu regieren. Die Autorität mag zwar durch eine wahnsinnige Figur wie den Diktator symbolisiert werden, doch für die Eroberung der Freiheit ist gewiss nicht nur der Sturz dieses Irren notwendig. Diese Eroberung geschieht im Moment, in dem man kämpft. Die Eroberung des Jetzt ist der einzige Weg nach einer freien Zukunft. Den Befehlen der neuen libyschen Soldaten zu gehorchen, bedeutet das Ende des Aufstands, das Einläuten einer neuen Periode von Unterwerfung und Gehorsamkeit. Und es steht so viel auf dem Spiel.
Auch die vielschichtige Zusammenstellung der Aufständischen zeigt uns Spuren von etwas, das tiefer geht. Es handelt sich hier um Menschen unterschiedlicher Herkunft, auch um Migranten. Im Bewusstsein, dass Migranten in Libyen während der Jahre, die dem Aufstand vorangingen, eine zweitrangige Stellung in der Gesellschaft hatten und sehr viel Rassismus kannten, hat ihre Beteiligung einen sehr grossen Wert. Dass sich die Unterteilungen zwischen diesen Bevölkerungsgruppen verwischen, bedeutet, dass ein Grundpfeiler der Gesellschaft am Wanken ist.
Wie es mit den Frauen ist, wissen wir nicht. Aber wir können uns nicht vorstellen, dass die Hälfte der Bevölkerung von einem seit Wochen andauernden aufständischen Prozess ausgeschlossen sein soll. So oder so, ihre Befreiung wird nur durch die Fortsetzung dieses Prozesses näher rücken. Die Hierarchien zwischen Mann und Frau können nur aufgehoben werden, wenn es Raum dafür gibt. Und dieser Raum kann sich nur öffnen, wenn der Aufstand weiter geht, wenn die Weigerung der Militarisierung aufrechterhalten wird.
Selbstorganisation und Affinität
Vor allem der Aufstand in der Stadt Misrata wird uns heute von den Medien als grosse Schreckensgeschichte, als unmöglicher Kampf präsentiert. Dennoch sind die Kämpfe in Misrata noch immer am Laufen und wir wollen nach Worten suchen, um darüber zu sprechen, nach Worten, die mehr umfassen, als das Kriegsvokabular von “Niederlage” und “Sieg”. Wir wollen hier nicht verkennen, dass viele Menschen sterben, oder dass der Kampf hart ist. Tatsächlich kann man sagen, dass man wenig von seinem Aufstand hat, wenn man tod ist. Doch unsere Absicht ist hier, Licht auf jene Dinge zu werfen, die am entstehen sind, die da unten, inmitten der Kämpfe, die Chance haben, zu entstehen.
Mehr noch, als man sagen kann, dass die NATO-Bombardierungen dem Kampf der Aufständischen in einem gewissen Masse eine Hilfe waren, kann man sagen, dass von diesem nicht viel übrig bleibt, dass es die Aufständischen sind, die verlieren, wenn der Kampf aus ihren Händen gerissen wird.
Gehen wir etwas auf die Art und Weise ein, auf die sich die Aufständischen in Misrata organisieren. Wie überall in Lybien verfügen sie nicht über Waffen, die technologisch auf der Höhe jener der Armee von Gadaffi sind. Sie kämpfen mit selbstgemachten Handgranaten, Molotov-Cocktails, leichten Waffen, und dies gemischt mit Kreativität, Mut und Solidarität. Sie bilden eine Stadtguerilla, die Gadaffi davon abhält, die Stadt wieder einzunehmen. Die Aufständischen kennen die Stadt wie ihre Jackentasche, ihr Terrain ist wie ein feindliches Labyrinth, in das die Truppen das Kolonels kaum einen Fuss zu setzen wagen. Auf Häusern rund um die berühmte Tripolis-Strasse hat die Armee von Gadaffi Heckenschützen postiert, doch viele von ihnen sterben, da sie von den Aufständischen vom Rest der Truppen abgeschnitten wurden und keine Nahrung oder Wasser mehr haben, andere ergeben sich. Daher Gadaffis Bombardierungen und Splitterbomben, daher der Einsatz von schweren Geschützen. Misrata kann nicht zurückerobert werden, ausser durch Terror: durch das Streuen von Bomben.
Ein anderer Vorteil der Shebab ist, dass es sich dabei nicht um eine Armee von anonymen Soldaten gegenüber der anonymen Armee von Gadaffi handelt, sondern um Leute, die sich in kleinen Gruppen organisieren, Menschen, die einander kennen und vertrauen. Keine anonymen Soldaten, sondern Individuen, die sich gegen ihre jahrelange Unterdrückung organisieren. Individuen, die Seite an Seite gekämpft haben und weiterhin kämpfen. Dies ist der Kampf der Shebab überall in Libyen. Und dabei geht es um viel mehr, als um den militärischen Vorteil. Es geht um eine neue Art und Weise, mit einander in Beziehung zu treten: nicht als Soldatan, sondern als Kameraden im Kampf gegen die Unterdrückung.
Selbst wenn der Aufstand zerschlagen wird, könnte man noch immer sagen, dass in einem gewissen Sinn die Aufständischen gewonnen haben. Sie haben den Kampf an Seite ihrer Freunde und Angehörigen erprobt: sie haben einen Kampf erprobt, der die Individuen intakt lässt, die sie Menschen sein lässt, Menschen, die sich weigern, sich von militärischen Strukturen zerdrücken zu lassen, welche aus ihnen erneut gehorsame Roboter machen wollen.
Solidarität
Durch den ganzen Aufstand in Libyen und auch durch die Erhebungen in anderen Ländern hindurch webt sich ein roter Faden der Solidarität. Die Rebellen in Misrata haben sich aus Solidarität mit jenen von Benghazi aufgelehnt. Sie weigerten sich auch, einen Deal mit Gadaffi zu schliessen, der das Land in zwei Teile spalten sollte. Denn sie wissen, dass sich auf dem Territorium von Gadaffi noch Aufständische befinden, und wollen diese nicht den Scheusslichkeiten des Kolonels überlassen.
Und dann ist da noch die Frage der Nahrung und des Wassers. Ein anderer schöner Aspekt dieses Aufstands ist, dass der Wert des Geldes im Moment dabei ist, zu verschwinden. Libyen ist ein Land, das zu grossen Teilen vom Import von Lebensmitteln abhängt, und auch jetzt noch kommt die Nahrung grösstenteils über die Ägyptische Grenze. Ebenso wie aus Ägypten, gilt auch in den Städten, die in den Händen der Aufständischen sind, und an der Front schlicht: wer kein Geld mehr hat, bezahlt nicht.
Aber wofür kämpfen sie?
Das ist eine Frage, die sich viele stellen, und um ehrlich zu sein: seufz… Man könnte ganze Bücher mit der Beschreibung des diktatorischen Regimes von Gadaffi füllen. Aber einen Aspekt seines System wollen wir kurz beleuchten, denn er zeigt uns etwas sehr bemerkenswertes und schönes: Gadaffi regierte mit der Hilfe eines Grossteils der Bevölkerung, welcher für den Geheimdienst arbeitete. Ein System, das jenem der Stasi im früheren Ostdeutschland gleicht. In anderen Worten: ein System, in dem man seinem eigenen Bruder oder Nachbar lieber nicht zu sehr vertraut. Denn jene, die für den Geheimdienst arbeiten, sind überall, und denunzieren alle, die sich gegen den Diktator aussprechen. Abweichler werden zu Hause abgeholt und in unterirdische Gefängnisse geworfen…
Und nun bricht in einem solchen Land ein Aufstand aus. Das Misstrauen hat dem Vertrauen Platz gemacht. Sich Denunzieren hat sich in solidarisch Sein verwandelt. Dass es in einem Land, das sich auf die intimste Form von “Teilen und Herrschen” stützte, zu einem Aufstand kam, ist von unschätzbarer Bedeutung und Schönheit. Es sind die Beziehungen unter den Leuten, die auf dem Spiel stehen; und diese Veränderung der Beziehungen ist viel stärker als die Bomben der NATO.
Und wir?
Hierzulande hören wir einzig von der NATO, von den diplomatischen Schritten des Nationalrats [1],… als ob sie die Hauptakteure und die Shebabs nur Randfiguren sind. Dies hat vielleicht noch einen anderen Grund als Macht und Geld. Vielleicht wollen sie uns davon abhalten, auf schlechte Gedanken zu kommen. Wollen sie verhindern, dass der Aufstand in Libyen uns inspiriert. Dass wir uns in den Kopf setzen, dass auch wir, hier, einen Aufstand entfesseln können. Ein Aufstand, der von der Selbstorganisation in kleinen Gruppen von Menschen, die einander gut kennen ausgehen würde. Vielleicht, weil sich die Keime dieser Art von Organisation auch hier im Westen bereits finden lassen, beispielsweise wenn Jugendliche sich organisieren, um anzugreifen, wenn die Polizei einen Freund von ihnen ermordet hat (denken wir bloss an das, was kürzlich in Charleroi geschehen ist [2])
Vergessen wir auch nicht, dass Sarkozy während der lang andauernden Unruhen in Frankreich 2005 vorgeschlagen hat, militärisches Arsenal [3] einzusetzen, um die Unruhen zu bändigen. Und dass die NATO im Norden von Italien eine Militärbasis hat, die sich auf die Suche nach Methoden und Technologien zur Niederschlagung von Aufständen in Städten spezialisiert. Denn sie wissen nur allzu gut, dass diese ausbrechen können. Heute verurteilen sie die Machthaber vieler Länder, weil “auf die eigene Bevölkerung” geschossen wird. Sie intervenieren in Libyen, weil Gadaffi “sein eigenes Volk” bombardiert. Doch wir wissen nur allzu gut, dass die NATO-Länder selbst keine Sekunde zögern werden, um dasselbe zu tun, wenn die Macht in ihren Ländern bedroht wird. Sie bereiten sich bereits darauf vor.
Es liegt an uns
Es ist einfach: Auch wir sind Unterdrückte und auch wir können uns organisieren, um gegen die Unterdrückung zu kämpfen. Auch wir können uns entdecken und miteinander solidarisch sein in einem Kampf für unsere Freiheit. Dies ist die wirkliche Bedrohung für jede Macht auf Erden.
Um abzuschliessen, wünschen wir den Aufständischen viel Mut, die gerade dabei sind, die Gehorsamkeit in ihrer Vergangenheit zu begraben. Möge Gadaffi krepieren, zusammen mit allen andern, die beabsichtigen, über andere Macht auszuüben, als über sich selbst.
[Übersetzt aus der 17. Ausgabe von Hors Service, 24. April 2011]
Anmerkungen:
[1] Der Nationalrat wurde in dem befreiten Teil Lybiens mit dem Ziel gebildet, um diplomatische Unterhandlungen mit der UNO, der NATO, der EU und der Afrikanische Union aufzunehmen und öffentliche Autioritäten auf die Beine zu stellen.
[2] Anm.d.Ü.: Nachdem ein 27-Jähriger am 1. April 2011 während einer brutalen Festnahme starb, stieg die Spannung in der kleinen belgischen Stadt Charleroi rasant an. Kaum einige Stunden später beganne vermummte Jugendliche Patrouillen mit Steinen zu bewerfen, Dienst- und Zivilwagen der Polizei auf der Strasse und vor Kommissariaten werden kaputtgeschlagen. Am Abend fliegen Molotovs auf das Kommissariat von Gilly. Am nächsten Tag weitere Angriffe auf zwei Polizeiposten und stundenlange Konfrontationen mit der Polizei auf den Strassen. Viele Autos werden in Brand gesteckt und Schaufenster, wie beispielsweise von Sozialversicherungen [Mutualités Socialistes], werden eingeschlagen. Am dritten Tag finden sich kleine Gruppen von Wütenden etwas überall auf den Strassen. Schaufenster von Läden werden mit Abfalleimern eingeworfen. An der Nacht zum nächsten Tag brennen noch immer Autos, und auch Baustellenfahrzeuge. Mittlerweile ist die Gemeinde von Gilly, Charleroi, mit Polizisten zugestellt. Doch den Wütenden, abgesehen von einigen administrativen Festnahmen, gelingt es, sich ihrem Griff zu entziehen.
In der nächsten Woche stirbt ein weiterer Jugendlicher während einer Festnahme unter ähnlichen Umständen. Und es brennen weiterhin Autos, und hier und dort werden Molotovs gegen Läden und offizielle Gebäude geworfen. Nach zehn Tagen der Unruhe beginnt sich die Spannung abzubauen, meinen die Medien. Doch kaum gesagt, fliegen Molotovs auf einen Polizeibus, den die Beamten für eine “Intervention gleich um die Ecke parkten. Es scheint ihnen eher schwierig, daraus zu folgern, dass nun wieder Ordnung herrscht.
[3] Es handelt sich hier um Dronen, um Flugzeuge ohne Piloten, die die Bewegungen verfolgen und filmen. Heute werden diese Flugzeuge auch gebraucht, um Bomben abzuwerfen und um spezifische Personen aus Distanz zu eliminieren.
La conquista della libertà. Libia: guerra o insurrezione?
Le notizie sulla situazione libica che ci giungono dalla stampa ufficiale ci raccontano solo la storia di una guerra. È una storia che ci fa fremere: bombardamenti, morti, ordigni a grappolo, feriti, rifugiati. L'insurrezione in Libia è diventata una lunga storia di orrori? Non resta altro che la guerra, ora che la vicenda si complica? Non c'è altro da dire su questi avvenimenti pieni di forza, di audacia e di perseveranza da parte di persone che hanno imbracciato le armi per liberare se stessi e gli altri dal giogo di un dittatore che li ha oppressi per 42 anni? I media occidentali vogliono farci credere che laggiù sia in corso una guerra sanguinaria, e questo non ci sorprende. L'Occidente, avido di potere e di denaro, e la sua Nato devono legittimare il proprio ruolo di «salvatori del popolo libico». Così sono costretti a nascondere la combattiva realtà degli insorti libici e a farci pensare che quelle persone siano soltanto confuse, niente di più. Ma chiudiamo un attimo i giornali dei media capitalisti, e cerchiamo di guardare l'insurrezione da vicino. Andiamo alla ricerca della sua storia.
Shebab
Sono state dette cose poco simpatiche sui "nostri" giornali a proposito di quelli che sono definiti «shebab». Gli shebab sono gli insorti che rifiutano di lasciarsi irreggimentare nella nuova struttura militare che si sta formando nella parte liberata della Libia. Vengono trattati come pazzi, banditi, persone che non sanno ciò che fanno, che non vogliono obbedire agli ordini militari, che non sono veri ribelli.
Ma la creazione dell'immagine negativa degli insorti ha altri risvolti. Solo in cambio dell'accettazione della struttura militare e della formazione di un vero esercito, gli insorti potranno ricevere armi dall'Occidente. Se non accettano, non avranno nulla. In altre parole, l'Occidente sta chiedendo agli insorti di fermare la loro insurrezione in cambio di una guerra, essendo intenzionato a preservare e a rafforzare il suo controllo su quel paese. Un controllo necessario, soprattutto per frenare «l'immigrazione clandestina» (che transita spesso dalla Libia), o per assicurarsi petrolio e gas. Perché non si può tenere sotto controllo una insurrezione, ma una guerra sì.
Una struttura militare classica comporta l'esistenza di colonnelli e generali che prendano decisioni strategiche e di subalterni — carne da cannone — che eseguano quegli ordini senza riflettere. Una struttura militare implica la conduzione di una guerra e, in una guerra, si deve unicamente eliminare il nemico. In Libia pare sia in corso ben altro, qualcosa di molto più profondo. Innazitutto gli shebab non sono carne da cannone, ma uomini fatti di carne e sangue. Molti rifiutano di formare un esercito, e questo dimostra che per loro non è solo questione di eliminare il nemico, ma di battersi per molto di più: la libertà. Una libertà che si perde non appena si iniziano ad avallare gli ordini dei nuovi Gheddafi. Nuovi Gheddafi che nascono, nuovi padroni che amano che altri obbediscano ai propri ordini, che si arrogano il dannato diritto di governare gli altri. L'autorità può ben essere rappresentata da un personaggio infame come il dittatore, ma ovviamente non si conquista la libertà solo con la caduta di questo folle. È una conquista in divenire nella lotta. È la conquista del presente, il solo cammino verso un avvenire libero. Obbedire agli ordini dei nuovi militari libici significa la fine dell'insurrezione, l'annuncio di una nuova epoca di sottomissione e di obbedienza. E in gioco c'è molto.
Anche la composizione diversificata degli insorti ci mostra tracce di qualcosa di più profondo. Si parla di persone con origini differenti, ed anche di immigrati. Sapendo che in un paese come la Libia questi immigrati hanno avuto una posizione di secondo piano, che hanno conosciuto un forte razzismo, la loro partecipazione all'insurrezione ha un valore enorme. Se le distinzioni fra questi gruppi della popolazione si affievoliscono, allora significa che un pezzo della società sta per vacillare.
Non sappiamo che ne è delle donne. Ma è difficile immaginare che la metà della popolazione sia esclusa da un processo insurrezionale in corso da settimane. Ad ogni modo, anche la liberazione delle donne sarà possibile solo continuando questo processo. Le gerarchie fra uomini e donne possono essere sconvolte allorché si apre lo spazio affinché ciò avvenga. Uno spazio che può aprirsi solo quando l'insurrezione avanza, quando si rifiuta la militarizzazione.
Autorganizzazione e affinità
L'insurrezione nella città di Misurata ci viene presentata oggi soprattutto come una grande storia di orrori, la lotta impossibile. Eppure le battaglie sono ancora in corso a Misurata e ci sembra che quel che sta avvenendo laggiù non possa comunque essere rinchiuso nel vocabolario guerresco della «sconfitta» e della «vittoria». Non abbiamo intenzione di negare che vi siano molti morti o che lo scontro sia cruento. Si potrebbe in effetti dire che in un'insurrezione poco importa quando si muore. È anche vero. Ma è nostra intenzione mettere in luce le cose che stanno nascendo, che laggiù, in mezzo ai combattimenti, hanno la possibilità di nascere. Tanto più che si potrebbe dire che, se i bombardamenti della Nato sono stati in certa misura un aiuto per la lotta degli insorti, è anche vero che, se vengono defraudati della propria lotta, sono gli insorti a perdere.
Guardiamo ad esempio il modo in cui gli insorti si organizzano nella città di Misurata. Come dappertutto in Libia, non dispongono di un arsenale di armi all'altezza, sul piano tecnologico, di quello dell'esercito di Gheddafi. Combattono con granate artigianali, con molotov, con armi leggere, il tutto mescolato alla creatività, al coraggio e alla solidarietà. Mettono in atto una guerriglia urbana che impedisce a Gheddafi di riprendersi la città. Gli insorti conoscono la città come le loro tasche, i loro campi di battaglia sono come un labirinto ostile in cui le truppe del colonnello non osano quasi mettere piede. Attorno alla famosa via Tripoli l'esercito di Gheddafi ha piazzato i cecchini, ma sono in molti a morire perché gli insorti li hanno tagliati fuori dal resto delle truppe e non hanno più cibo o acqua; altri si arrendono. Ecco perché ora l'eseercito preferisce i bombardamenti e le bombe a grappolo: Misurata non può essere ripresa, a meno di non terrorizzarla bersagliandola con bombe.
Un altro vantaggio degli shebab è dato dal fatto che non si tratta di un esercito di soldati anonimi di fronte all'esercito anonimo di Gheddafi, ma di persone che si organizzano in piccoli gruppi. Cerchie di persone che si conoscono e si fidano fra di loro, organizzandosi contro l'oppressione. Individui che si sono battuti fianco a fianco e che continuano a battersi. Ecco cos'è la lotta degli shebab in tutta la Libia. E qui la questione non è tanto di sapere se ciò comporti un vantaggio militare, quanto che denota soprattutto un nuovo modo di relazionarsi gli uni con gli altri: non come soldati, ma come compagni in lotta contro l'oppressione.
Anche se l'insurrezione fosse schiacciata, si potrebbe persino dire che in un certo senso gli insorti hanno vinto. Hanno assaporato la lotta a fianco dei propri amici e di chi gli sta vicino; hanno gustato una lotta che lascia gli individui intatti, che li fa essere uomini, esseri umani che rifiutano di lasciarsi distruggere da strutture militari che vorrebbero trasformarli nuovamente in robot obbedienti.
Solidarietà
Attraverso tutta l'insurrezione in Libia e i sollevamenti negli altri paesi, si annoda un filo rosso gonfio di solidarietà. I ribelli di Misurata sono insorti in solidarietà con quelli di Bengasi. Non solo, gli insorti rifiutano di concludere un accordo con Gheddafi, accordo che taglierebbe il paese in due. Perché sanno che altri insorti si trovano ancora sul territorio, e rifiutano di abbandonarli agli orrori del colonnello.
Ricordiamo anche la questione del cibo. Un aspetto molto bello di questa insurrezione è che il valore del denaro in questo momento sta scomparendo. La Libia è un paese che è in gran parte dipendente dalle importazioni di cibo, e ancora adesso gli approvvigionamenti le arrivano dal confine egiziano. Chi non ha più soldi non paga. È semplice. Stesso discorso per la distribuzione nelle città in mano agli insorti o al fronte.
Ma per cosa lottano?
È una questione che molti si pongono e, ad essere sinceri: sospiro... Si potrebbe riempire un'intera biblioteca con la descrizione del regime dittatoriale di Gheddafi. Ma concentriamoci su un elemento del suo sistema, perché questo ci mostra qualcosa di molto significativo. Gheddafi governava con l'aiuto di una gran parte della popolazione che lavorava per i servizi segreti. Un sistema identico a quello della Stasi nell'ex Germania dell'est. In altre parole: un sistema in cui è sempre meglio diffidare del proprio fratello, del vicino,... Poiché quelli che lavorano per i servizi segreti sono dappertutto, e denunciano chiunque si esprima contro il dittatore. Un luogo dove i dissidenti vengono prelevati dai loro letti e gettati in prigioni sotterranee... Ed ecco che in un paese simile scoppia una insurrezione. La sfiducia ha lasciato posto alla fiducia. Denunciarsi l'un l'altro è diventato essere solidali. Che un'insurrezione abbia potuto scoppiare in un paese basato sulla forma più intima del «dividi et impera», ha un significato inestimabile. Sono in gioco le relazioni fra le persone; e la loro trasformazione è molto più forte delle bombe della Nato.
E noi?
Che da noi si senta parlare soltanto della Nato, delle mosse diplomatiche del Consiglio Nazionale... come se fossero questi i protagonisti, e gli shebab un fenomeno marginale, ha forse ragioni diverse dal potere e dal denaro. Forse vogliono impedirci di sviluppare cattive intenzioni. Vogliono impedire che l'insurrezione in Libia ci ispiri. Che anche noi ci mettiamo in testa che potremmo scatenare una insurrezione, anche qui.
Una insurrezione che parta dall'autorganizzazione in piccoli gruppi di persone che si conoscono bene. Forse perché embrioni di un tale modo di organizzarsi esistono già in Occidente, come per esempio quando qualcuno si organizza per attaccare la polizia che ha appena commesso un omicidio.
Non dimentichiamo nemmeno che Sarkozy, durante le sommosse del novembre 2005 in Francia, ha proposto di utilizzare apparati militari per schiacciare la rivolta. E che la Nato ha una base militare da qualche parte nel nord Italia dove i militari si specializzano nei metodi e nelle tecnologie per reprimere le insurrezioni nelle città. Poiché sanno molto bene che queste insurrezioni possono scoppiare. Oggi condannano i potenti di molti paesi perché fanno sparare «contro la propria popolazione». Bisogna mettersi bene in testa che i paesi della Nato non esiteranno a fare lo stesso non appena il potere sarà minacciato. E già si preparano.
Sta a noi
È semplice: anche noi siamo oppressi, anche noi siamo capaci di organizzarci per combattere l'oppressione. Anche noi possiamo riscoprirci ed essere solidali in una lotta per la libertà. Ecco la vera minaccia per ogni potere sulla faccia della terra.
Per concludere, l'auspicio è che gli insorti riescano a seppellire il proprio passato d'obbedienza. Che crepi Gheddafi e tutti quelli che esercitano il proprio potere sugli altri.
http://finimondo.org/node/232 ; da Hors Service n. 17
Shebab
Sono state dette cose poco simpatiche sui "nostri" giornali a proposito di quelli che sono definiti «shebab». Gli shebab sono gli insorti che rifiutano di lasciarsi irreggimentare nella nuova struttura militare che si sta formando nella parte liberata della Libia. Vengono trattati come pazzi, banditi, persone che non sanno ciò che fanno, che non vogliono obbedire agli ordini militari, che non sono veri ribelli.
Ma la creazione dell'immagine negativa degli insorti ha altri risvolti. Solo in cambio dell'accettazione della struttura militare e della formazione di un vero esercito, gli insorti potranno ricevere armi dall'Occidente. Se non accettano, non avranno nulla. In altre parole, l'Occidente sta chiedendo agli insorti di fermare la loro insurrezione in cambio di una guerra, essendo intenzionato a preservare e a rafforzare il suo controllo su quel paese. Un controllo necessario, soprattutto per frenare «l'immigrazione clandestina» (che transita spesso dalla Libia), o per assicurarsi petrolio e gas. Perché non si può tenere sotto controllo una insurrezione, ma una guerra sì.
Una struttura militare classica comporta l'esistenza di colonnelli e generali che prendano decisioni strategiche e di subalterni — carne da cannone — che eseguano quegli ordini senza riflettere. Una struttura militare implica la conduzione di una guerra e, in una guerra, si deve unicamente eliminare il nemico. In Libia pare sia in corso ben altro, qualcosa di molto più profondo. Innazitutto gli shebab non sono carne da cannone, ma uomini fatti di carne e sangue. Molti rifiutano di formare un esercito, e questo dimostra che per loro non è solo questione di eliminare il nemico, ma di battersi per molto di più: la libertà. Una libertà che si perde non appena si iniziano ad avallare gli ordini dei nuovi Gheddafi. Nuovi Gheddafi che nascono, nuovi padroni che amano che altri obbediscano ai propri ordini, che si arrogano il dannato diritto di governare gli altri. L'autorità può ben essere rappresentata da un personaggio infame come il dittatore, ma ovviamente non si conquista la libertà solo con la caduta di questo folle. È una conquista in divenire nella lotta. È la conquista del presente, il solo cammino verso un avvenire libero. Obbedire agli ordini dei nuovi militari libici significa la fine dell'insurrezione, l'annuncio di una nuova epoca di sottomissione e di obbedienza. E in gioco c'è molto.
Anche la composizione diversificata degli insorti ci mostra tracce di qualcosa di più profondo. Si parla di persone con origini differenti, ed anche di immigrati. Sapendo che in un paese come la Libia questi immigrati hanno avuto una posizione di secondo piano, che hanno conosciuto un forte razzismo, la loro partecipazione all'insurrezione ha un valore enorme. Se le distinzioni fra questi gruppi della popolazione si affievoliscono, allora significa che un pezzo della società sta per vacillare.
Non sappiamo che ne è delle donne. Ma è difficile immaginare che la metà della popolazione sia esclusa da un processo insurrezionale in corso da settimane. Ad ogni modo, anche la liberazione delle donne sarà possibile solo continuando questo processo. Le gerarchie fra uomini e donne possono essere sconvolte allorché si apre lo spazio affinché ciò avvenga. Uno spazio che può aprirsi solo quando l'insurrezione avanza, quando si rifiuta la militarizzazione.
Autorganizzazione e affinità
L'insurrezione nella città di Misurata ci viene presentata oggi soprattutto come una grande storia di orrori, la lotta impossibile. Eppure le battaglie sono ancora in corso a Misurata e ci sembra che quel che sta avvenendo laggiù non possa comunque essere rinchiuso nel vocabolario guerresco della «sconfitta» e della «vittoria». Non abbiamo intenzione di negare che vi siano molti morti o che lo scontro sia cruento. Si potrebbe in effetti dire che in un'insurrezione poco importa quando si muore. È anche vero. Ma è nostra intenzione mettere in luce le cose che stanno nascendo, che laggiù, in mezzo ai combattimenti, hanno la possibilità di nascere. Tanto più che si potrebbe dire che, se i bombardamenti della Nato sono stati in certa misura un aiuto per la lotta degli insorti, è anche vero che, se vengono defraudati della propria lotta, sono gli insorti a perdere.
Guardiamo ad esempio il modo in cui gli insorti si organizzano nella città di Misurata. Come dappertutto in Libia, non dispongono di un arsenale di armi all'altezza, sul piano tecnologico, di quello dell'esercito di Gheddafi. Combattono con granate artigianali, con molotov, con armi leggere, il tutto mescolato alla creatività, al coraggio e alla solidarietà. Mettono in atto una guerriglia urbana che impedisce a Gheddafi di riprendersi la città. Gli insorti conoscono la città come le loro tasche, i loro campi di battaglia sono come un labirinto ostile in cui le truppe del colonnello non osano quasi mettere piede. Attorno alla famosa via Tripoli l'esercito di Gheddafi ha piazzato i cecchini, ma sono in molti a morire perché gli insorti li hanno tagliati fuori dal resto delle truppe e non hanno più cibo o acqua; altri si arrendono. Ecco perché ora l'eseercito preferisce i bombardamenti e le bombe a grappolo: Misurata non può essere ripresa, a meno di non terrorizzarla bersagliandola con bombe.
Un altro vantaggio degli shebab è dato dal fatto che non si tratta di un esercito di soldati anonimi di fronte all'esercito anonimo di Gheddafi, ma di persone che si organizzano in piccoli gruppi. Cerchie di persone che si conoscono e si fidano fra di loro, organizzandosi contro l'oppressione. Individui che si sono battuti fianco a fianco e che continuano a battersi. Ecco cos'è la lotta degli shebab in tutta la Libia. E qui la questione non è tanto di sapere se ciò comporti un vantaggio militare, quanto che denota soprattutto un nuovo modo di relazionarsi gli uni con gli altri: non come soldati, ma come compagni in lotta contro l'oppressione.
Anche se l'insurrezione fosse schiacciata, si potrebbe persino dire che in un certo senso gli insorti hanno vinto. Hanno assaporato la lotta a fianco dei propri amici e di chi gli sta vicino; hanno gustato una lotta che lascia gli individui intatti, che li fa essere uomini, esseri umani che rifiutano di lasciarsi distruggere da strutture militari che vorrebbero trasformarli nuovamente in robot obbedienti.
Solidarietà
Attraverso tutta l'insurrezione in Libia e i sollevamenti negli altri paesi, si annoda un filo rosso gonfio di solidarietà. I ribelli di Misurata sono insorti in solidarietà con quelli di Bengasi. Non solo, gli insorti rifiutano di concludere un accordo con Gheddafi, accordo che taglierebbe il paese in due. Perché sanno che altri insorti si trovano ancora sul territorio, e rifiutano di abbandonarli agli orrori del colonnello.
Ricordiamo anche la questione del cibo. Un aspetto molto bello di questa insurrezione è che il valore del denaro in questo momento sta scomparendo. La Libia è un paese che è in gran parte dipendente dalle importazioni di cibo, e ancora adesso gli approvvigionamenti le arrivano dal confine egiziano. Chi non ha più soldi non paga. È semplice. Stesso discorso per la distribuzione nelle città in mano agli insorti o al fronte.
Ma per cosa lottano?
È una questione che molti si pongono e, ad essere sinceri: sospiro... Si potrebbe riempire un'intera biblioteca con la descrizione del regime dittatoriale di Gheddafi. Ma concentriamoci su un elemento del suo sistema, perché questo ci mostra qualcosa di molto significativo. Gheddafi governava con l'aiuto di una gran parte della popolazione che lavorava per i servizi segreti. Un sistema identico a quello della Stasi nell'ex Germania dell'est. In altre parole: un sistema in cui è sempre meglio diffidare del proprio fratello, del vicino,... Poiché quelli che lavorano per i servizi segreti sono dappertutto, e denunciano chiunque si esprima contro il dittatore. Un luogo dove i dissidenti vengono prelevati dai loro letti e gettati in prigioni sotterranee... Ed ecco che in un paese simile scoppia una insurrezione. La sfiducia ha lasciato posto alla fiducia. Denunciarsi l'un l'altro è diventato essere solidali. Che un'insurrezione abbia potuto scoppiare in un paese basato sulla forma più intima del «dividi et impera», ha un significato inestimabile. Sono in gioco le relazioni fra le persone; e la loro trasformazione è molto più forte delle bombe della Nato.
E noi?
Che da noi si senta parlare soltanto della Nato, delle mosse diplomatiche del Consiglio Nazionale... come se fossero questi i protagonisti, e gli shebab un fenomeno marginale, ha forse ragioni diverse dal potere e dal denaro. Forse vogliono impedirci di sviluppare cattive intenzioni. Vogliono impedire che l'insurrezione in Libia ci ispiri. Che anche noi ci mettiamo in testa che potremmo scatenare una insurrezione, anche qui.
Una insurrezione che parta dall'autorganizzazione in piccoli gruppi di persone che si conoscono bene. Forse perché embrioni di un tale modo di organizzarsi esistono già in Occidente, come per esempio quando qualcuno si organizza per attaccare la polizia che ha appena commesso un omicidio.
Non dimentichiamo nemmeno che Sarkozy, durante le sommosse del novembre 2005 in Francia, ha proposto di utilizzare apparati militari per schiacciare la rivolta. E che la Nato ha una base militare da qualche parte nel nord Italia dove i militari si specializzano nei metodi e nelle tecnologie per reprimere le insurrezioni nelle città. Poiché sanno molto bene che queste insurrezioni possono scoppiare. Oggi condannano i potenti di molti paesi perché fanno sparare «contro la propria popolazione». Bisogna mettersi bene in testa che i paesi della Nato non esiteranno a fare lo stesso non appena il potere sarà minacciato. E già si preparano.
Sta a noi
È semplice: anche noi siamo oppressi, anche noi siamo capaci di organizzarci per combattere l'oppressione. Anche noi possiamo riscoprirci ed essere solidali in una lotta per la libertà. Ecco la vera minaccia per ogni potere sulla faccia della terra.
Per concludere, l'auspicio è che gli insorti riescano a seppellire il proprio passato d'obbedienza. Che crepi Gheddafi e tutti quelli che esercitano il proprio potere sugli altri.
http://finimondo.org/node/232 ; da Hors Service n. 17
dinsdag 3 mei 2011
The conquest of freedom.
LIBYA: WAR OR INSURRECTION
The news of the Libyan situation that reaches us through the mainstream media only tells the story of the war. It is a story that makes us shudder: bombings, dead people, cluster bombs, wounded and refugees. Has the insurrection in Libya become a long story of horrors? Does nothing more than war remain, now that the affair is in course? Is there nothing more to say about the events full of strength, audacity and perseverance of people who took up arms to liberate themselves and everybody else from the yoke of a dictator who has repressed them for 42 years? The Western media want us to believe that there is nothing but a bloody war going on down there, and that doesn't surprise us. The West, avid for power and money, and its NATO must legitimise their role of 'saviours of the Libyan people'. So, they find themselves forced to hide the combative reality of the Libyan insurgents and make us think that these people have been thrown into confusion, and nothing more. But, let's close the newspapers of the capitalist media for a moment and try to look at the insurrection close up. Let's go in search of its story.
A lot of bad stuff is being said in our papers about what are called the 'shebabs'. The shebabs, they are the insurgents who refuse to let themselves be regimented into the new military structure that is being formed in the liberated part of Libya. They are treated like madmen, bandits, people who don't know what they are doing, that don't want to obey military orders, who are not real rebels.
But this creation of a negative image of the insurgents has its reasons. It is only in exchange for an acceptation of the military structure, in exchange for the formation of a real army, that the insurgents will receive arms from the West. If they don't accept that, then nothing. In other words, what the West is asking of the insurgents, is to stop their insurrection in exchange for a war. Because the West would like to preserve and reinforce its control over the country. A control particularly necessary to put a brake on 'clandestine immigration' (which often goes through Libya), or to guarantee oil and gas resources. They cannot keep an insurrection under control, a war yes.
A classic military structure implies colonels and generals who make strategic decisions and footmen, cannon fodder, to obey orders without thinking. A military structure implies waging a war, and in a war, it is simply a question of eliminating the enemy. In Libya something quite different seems to be happening, something far more profound. First of all these shebabs are not cannon fodder, but men in flesh and blood. Many are refusing to become an army, showing that, for them, it is not just a question of eliminating the enemy but that they are fighting for something more: for freedom. And this freedom is lost at the moment one starts to obey orders of the new Ghadaffis. These new Ghadaffis that are appearing, the new bosses that want others to obey their orders, who allow themselves the damned right to govern others. Authority can well be symbolised by an infamous personnage like the dictator, it is cleartly not only the fall of this madman that is necessary in order to conquer freedom. This conquest is what one is fighting for. It is the conquest of the here and now, the only path towards a free future. To obey the orders of the new Libyan military means the end of the insurrection, the announcement of a new era of submission and obedience. And many things are at stake.
Also the diversified composition of the insurgents shows us the traces of something deeper. It is a question there of people of different origins, and also immigrants. Knowing that in a country like Libya these immigrants have had a position of second place, that they have been subjected to gross racism, their participation in the insurrection is of great value. If the distinctions between these groups of people wane, then that means that a wall in the society is beginning to wabble.
We don't know about the women. But we cannot imagine that half the population be excluded from an insurrectional process that has been in course for weeks. In any case, the liberation of the women is only possible by continuing this process. The hierarchies between men and women cannot be overturned until there is a space open for that. This space can only open while the insurrection advances, while the refusal of militarisation remains standing.
Self-organisation and affinity
The insurrection in the town of Misrata is presented to us today above all as a great tale of horrors, impossible combat. Yet, the battles are still going on in Misrata and it seems to us in any case that what is happening there cannot be enclosed in the war vocabulary of 'defeat' or 'victory'. We don not intend to deny that there have been many dead or that the combat is hard. One could effectively say that the insurrection matters little when one is dead. And that's true. But here, our intention is to cast a light on the things that are springing up, and which there, in the midst of the combat, have the possibility of springing up. All the more that one could say that if the NATO bombardments have been to some extent a help for the combat of the insurgents,it is no less so that if the latter take the combat out of their hands, it is the insurgents that lose.
Let us look for example at the way that the insurgents organise themselves in the town of Misrata. Like everywhere else in Libya, they do not have an arsenal of weapons that, at the technological level, at the level of Ghadaffi's army. They are fighting with home-made grenades, molotov cocktails, light weapons, mixed with creativity, courage and solidarity. They form an urban guerilla that is preventing Ghadaffi from taking back the town.The insurgents know the town like the back of their hand, their battlefields are like a hostile labyrinth where the colonel's troops hardly dare to tread. Around the famous rue Tripoli, Ghadaffi's army has stationed snipers, but many die because they are cut off from the rest of the troups by the insurgents and have no more food or water; others are surrendering. That is why the army is now giving preference to bombardments and cluster bombs: Misrata cannot be taken back, unless it is terrorised by planting bombs.
Another advantage of the shebabs is that they are not an anoymous army of soldiers facing the anonymous army of Ghadaffi, but are people organising in small groups. Groups of people who know and trust each other, are organising themselves against the oppression. Individuals who have fought side by side and are continuing to fight. This is the combat of the shebabs everywhere in Libya. And there the question is not so much knowing whether that carries a military advantage, when it reveals above all a new way of relating with one another: not like soldiers, but like comrades in struggle against the oppression.
Even if the insurrection is crushed, one could still say that, in a certain way, the insurgents have won. They have tasted combat alongside their friends and those close to them ; they have tasted a struggle that leaves individuals intact, that leaves them to be persons, human beings who refuse to let themselves be destroyed by military structures trying once again to transform them into obedient robots.
Solidarity
Throughout the whole insurrection in Libya and the uprisings in the other countries, a red thread bursting with solidarity is being established. The rebels of Misrata rose up in solidarity with those of Benghazi. Moreover, the insurgents are refusing to make a deal with Ghadaffi, a deal that would cut the country in two. Because they know that there are still other insurgents in the country, and they refuse to abandon them to the horrors of the colonel.
Remember also the question of food. A very beautiful aspect of this insurrection is that the value of money is disappearing at the moment. Libya is a country that is largely dependent on the importation of food, and still now food is coming to them from beyond the Egyptian border. Whoever has no money doesn't pay. It's as simple as that. The same for distribution in the towns in the hands of the insurgents or at the front.
But what are they struggling for?
This is a question that many are asking, and to be honest: heave a sigh... One could fill a whole library with descriptions of Ghadaffi's dictatorial regime. But let us look at one element of his system, because that shows us something very touching and beautiful.Ghadaffi governed with the aid of a large part of the population working for the secret services. An identical system to that of the Stasi in East Germany. In other words: a system where you have to suspect your own brother, neighbour... Because those who work for the secret services are everywhere, and denounce anyone who expresses themselves against the dictator. Or dissidents are taken from their beds and thrown into subterranian prisons...
And voila an insurrection breaks out in such a country. Suspicion gives way to trust. Denouncing one another is transformed into being in solidarity. That an insurrection has seen the day in a country based on the most intimate form of 'divide and rule' is of inestimable significance. Relations between people have come into play; and the transformation of these relations is much stronger than the bombs of the NATO.
And us?
The fact that one only hears talk of NATO here, diplomatic moves, the National Council, ... as though they were the protagonists, and the shebabs but a marginal phenomenon, has perhaps reasons beyond power and money. Perhaps they want to prevent us from developing bad intentions. They want to prevent the insurrection in Libya from inspiring us. That one gets it into one's head that we too, here, could start an insurrection. An insurrection that starts from the self-organisation of small groups of people who know each other well. Perhaps because the embryons of such a way of organising already exists in the West, such as for example when the young people organise themselves to attack when the police kill (just think what happened recently in Charleroi recently).
Also don't let's forget that during the riots in November 2005 in France Sarkozy proposed using military apparatus to put down this revolt. And that the NATO, has a military base somewhere in the north of Italy where soldiers specialise themselves in methods and technologies for putting down insurrections in cities. Because they know very well that these insurrections could break out. Today, they condemn the powerful of many countries because they order to shoot 'against their own population'. We must get it into our heads that the NATO countries will not hesitate to do the same as soon as power feels threatened. And they are already preparing.
It is up to us
It's easy: we too are oppressed, we too are capable of organising ourselves against the oppression. We too can rediscover ourselves and be in solidarity in a struggle for our freedom. This is the real threat for power everywhere on earth.
To end up, we send lots of courage to the insurgents who are in the act of burying obedience in the past. May Ghadaffi die, along with all the rest that like to exercise power over other than themselves.
[Published in Hors Service 17, 24 April 2011, translated by Sysiphus]
The news of the Libyan situation that reaches us through the mainstream media only tells the story of the war. It is a story that makes us shudder: bombings, dead people, cluster bombs, wounded and refugees. Has the insurrection in Libya become a long story of horrors? Does nothing more than war remain, now that the affair is in course? Is there nothing more to say about the events full of strength, audacity and perseverance of people who took up arms to liberate themselves and everybody else from the yoke of a dictator who has repressed them for 42 years? The Western media want us to believe that there is nothing but a bloody war going on down there, and that doesn't surprise us. The West, avid for power and money, and its NATO must legitimise their role of 'saviours of the Libyan people'. So, they find themselves forced to hide the combative reality of the Libyan insurgents and make us think that these people have been thrown into confusion, and nothing more. But, let's close the newspapers of the capitalist media for a moment and try to look at the insurrection close up. Let's go in search of its story.
A lot of bad stuff is being said in our papers about what are called the 'shebabs'. The shebabs, they are the insurgents who refuse to let themselves be regimented into the new military structure that is being formed in the liberated part of Libya. They are treated like madmen, bandits, people who don't know what they are doing, that don't want to obey military orders, who are not real rebels.
But this creation of a negative image of the insurgents has its reasons. It is only in exchange for an acceptation of the military structure, in exchange for the formation of a real army, that the insurgents will receive arms from the West. If they don't accept that, then nothing. In other words, what the West is asking of the insurgents, is to stop their insurrection in exchange for a war. Because the West would like to preserve and reinforce its control over the country. A control particularly necessary to put a brake on 'clandestine immigration' (which often goes through Libya), or to guarantee oil and gas resources. They cannot keep an insurrection under control, a war yes.
A classic military structure implies colonels and generals who make strategic decisions and footmen, cannon fodder, to obey orders without thinking. A military structure implies waging a war, and in a war, it is simply a question of eliminating the enemy. In Libya something quite different seems to be happening, something far more profound. First of all these shebabs are not cannon fodder, but men in flesh and blood. Many are refusing to become an army, showing that, for them, it is not just a question of eliminating the enemy but that they are fighting for something more: for freedom. And this freedom is lost at the moment one starts to obey orders of the new Ghadaffis. These new Ghadaffis that are appearing, the new bosses that want others to obey their orders, who allow themselves the damned right to govern others. Authority can well be symbolised by an infamous personnage like the dictator, it is cleartly not only the fall of this madman that is necessary in order to conquer freedom. This conquest is what one is fighting for. It is the conquest of the here and now, the only path towards a free future. To obey the orders of the new Libyan military means the end of the insurrection, the announcement of a new era of submission and obedience. And many things are at stake.
Also the diversified composition of the insurgents shows us the traces of something deeper. It is a question there of people of different origins, and also immigrants. Knowing that in a country like Libya these immigrants have had a position of second place, that they have been subjected to gross racism, their participation in the insurrection is of great value. If the distinctions between these groups of people wane, then that means that a wall in the society is beginning to wabble.
We don't know about the women. But we cannot imagine that half the population be excluded from an insurrectional process that has been in course for weeks. In any case, the liberation of the women is only possible by continuing this process. The hierarchies between men and women cannot be overturned until there is a space open for that. This space can only open while the insurrection advances, while the refusal of militarisation remains standing.
Self-organisation and affinity
The insurrection in the town of Misrata is presented to us today above all as a great tale of horrors, impossible combat. Yet, the battles are still going on in Misrata and it seems to us in any case that what is happening there cannot be enclosed in the war vocabulary of 'defeat' or 'victory'. We don not intend to deny that there have been many dead or that the combat is hard. One could effectively say that the insurrection matters little when one is dead. And that's true. But here, our intention is to cast a light on the things that are springing up, and which there, in the midst of the combat, have the possibility of springing up. All the more that one could say that if the NATO bombardments have been to some extent a help for the combat of the insurgents,it is no less so that if the latter take the combat out of their hands, it is the insurgents that lose.
Let us look for example at the way that the insurgents organise themselves in the town of Misrata. Like everywhere else in Libya, they do not have an arsenal of weapons that, at the technological level, at the level of Ghadaffi's army. They are fighting with home-made grenades, molotov cocktails, light weapons, mixed with creativity, courage and solidarity. They form an urban guerilla that is preventing Ghadaffi from taking back the town.The insurgents know the town like the back of their hand, their battlefields are like a hostile labyrinth where the colonel's troops hardly dare to tread. Around the famous rue Tripoli, Ghadaffi's army has stationed snipers, but many die because they are cut off from the rest of the troups by the insurgents and have no more food or water; others are surrendering. That is why the army is now giving preference to bombardments and cluster bombs: Misrata cannot be taken back, unless it is terrorised by planting bombs.
Another advantage of the shebabs is that they are not an anoymous army of soldiers facing the anonymous army of Ghadaffi, but are people organising in small groups. Groups of people who know and trust each other, are organising themselves against the oppression. Individuals who have fought side by side and are continuing to fight. This is the combat of the shebabs everywhere in Libya. And there the question is not so much knowing whether that carries a military advantage, when it reveals above all a new way of relating with one another: not like soldiers, but like comrades in struggle against the oppression.
Even if the insurrection is crushed, one could still say that, in a certain way, the insurgents have won. They have tasted combat alongside their friends and those close to them ; they have tasted a struggle that leaves individuals intact, that leaves them to be persons, human beings who refuse to let themselves be destroyed by military structures trying once again to transform them into obedient robots.
Solidarity
Throughout the whole insurrection in Libya and the uprisings in the other countries, a red thread bursting with solidarity is being established. The rebels of Misrata rose up in solidarity with those of Benghazi. Moreover, the insurgents are refusing to make a deal with Ghadaffi, a deal that would cut the country in two. Because they know that there are still other insurgents in the country, and they refuse to abandon them to the horrors of the colonel.
Remember also the question of food. A very beautiful aspect of this insurrection is that the value of money is disappearing at the moment. Libya is a country that is largely dependent on the importation of food, and still now food is coming to them from beyond the Egyptian border. Whoever has no money doesn't pay. It's as simple as that. The same for distribution in the towns in the hands of the insurgents or at the front.
But what are they struggling for?
This is a question that many are asking, and to be honest: heave a sigh... One could fill a whole library with descriptions of Ghadaffi's dictatorial regime. But let us look at one element of his system, because that shows us something very touching and beautiful.Ghadaffi governed with the aid of a large part of the population working for the secret services. An identical system to that of the Stasi in East Germany. In other words: a system where you have to suspect your own brother, neighbour... Because those who work for the secret services are everywhere, and denounce anyone who expresses themselves against the dictator. Or dissidents are taken from their beds and thrown into subterranian prisons...
And voila an insurrection breaks out in such a country. Suspicion gives way to trust. Denouncing one another is transformed into being in solidarity. That an insurrection has seen the day in a country based on the most intimate form of 'divide and rule' is of inestimable significance. Relations between people have come into play; and the transformation of these relations is much stronger than the bombs of the NATO.
And us?
The fact that one only hears talk of NATO here, diplomatic moves, the National Council, ... as though they were the protagonists, and the shebabs but a marginal phenomenon, has perhaps reasons beyond power and money. Perhaps they want to prevent us from developing bad intentions. They want to prevent the insurrection in Libya from inspiring us. That one gets it into one's head that we too, here, could start an insurrection. An insurrection that starts from the self-organisation of small groups of people who know each other well. Perhaps because the embryons of such a way of organising already exists in the West, such as for example when the young people organise themselves to attack when the police kill (just think what happened recently in Charleroi recently).
Also don't let's forget that during the riots in November 2005 in France Sarkozy proposed using military apparatus to put down this revolt. And that the NATO, has a military base somewhere in the north of Italy where soldiers specialise themselves in methods and technologies for putting down insurrections in cities. Because they know very well that these insurrections could break out. Today, they condemn the powerful of many countries because they order to shoot 'against their own population'. We must get it into our heads that the NATO countries will not hesitate to do the same as soon as power feels threatened. And they are already preparing.
It is up to us
It's easy: we too are oppressed, we too are capable of organising ourselves against the oppression. We too can rediscover ourselves and be in solidarity in a struggle for our freedom. This is the real threat for power everywhere on earth.
To end up, we send lots of courage to the insurgents who are in the act of burying obedience in the past. May Ghadaffi die, along with all the rest that like to exercise power over other than themselves.
[Published in Hors Service 17, 24 April 2011, translated by Sysiphus]
maandag 2 mei 2011
Vivir
Una agrupación de estudiantes piadosos convocaron una marcha el 28 de marzo en las calles de Bruselas. Con el pretexto de “rezar en silencio contra el aborto”. Podemos preguntarnos qué importa o a quién le preocupa eso. Aunque ante toda la imagen de un par de infelices miserables devotos parece de alguna otra época; las ideas que se ocultan detrás de las iniciativas de estos estudiantes imbéciles, fascistas o amas de casa orgullosas lo son mucho menos.
La marcha fue apoyada por una cantidad de profesores universitarios, el partido poco relevante “Federal Demócrata Cristiana”, un imán y gran parte de los obispos – entre quienes por supuesto no podía faltar el arzobispo Léonard, quién sobresale por sus posiciones homofóbicas y machistas. Algunas organizaciones, como por ejemplo ‘camino de la vida’, ‘aliento de la vida’, ‘grito por la vida’, también convocaron para la marcha.
Todos pretenden tener mucho apego a la vida. La vida. Como sentir mariposas sin pensar en casarse? No. Mariposas para alguien que tiene la misma cantidad de pechos o pilines que vos? No. Eso tampoco. Sexo que te hace disfrutar hasta en las puntas de tu cuerpo, sin querer hijos? No, seguramente eso no. Cuidarte y tomar todas las posibilidades para esto, hacer tus propias elecciones? No. Eso está prohibido. De eso se trata!
Vivir, para ellos, es limitarse, limitar a otros. Destruir y sofocar cada expresión de voluntad de vivir con el pretexto de hacer penitencia por los pecados terrestres. Esperando eternamente, esperando algún paraíso, lejos de aquí y ahora. Un paraíso que piensan encontrar cuando estén bajo tierra.
Hoy tenemos la posibilidad de abortar un embarazo no deseado porque muchas mujeres han luchado en los ’70, de diferentes maneras, en diferentes frentes, para soltarse del control de paternalistas, patriarcas y doctores sobre sus vidas. Aun así, se limita dentro de términos arbitrarios que varían en cada país. En Bélgica son 14 semanas.
Y eso se encuentra solamente en algunas ciudades, donde fácilmente se encuentran doctores que no te sobrecargan con homilías morales y no tratan de desalentarte cueste lo que cueste. Hoy en día tenemos más posibilidades, es cierto. Pero tenemos que seguir luchando por el sueño que alimentaba las luchas de tantas mujeres, entonces y hasta ahora.
El sueño de poder tomar tu vida en tus propias manos. Poder decidir por vos misma sobre con quién, cuándo y cómo hacer el amor. No queremos apartar el tema del aborto de una emancipación sexual más amplia. Muchas chicas abortan porque el control religioso o paternalista sobre sus vidas les prohíbe de hablar libremente sobre el sexo, de informarse sobre anticonceptivos y usarlas, de experimentar.
Ahí empieza la opresión. Contra el poder de los sacerdotes, los doctores, los psiquiatras, con diferentes trajes de diferentes convicciones, contra eso luchamos.
[Publicado en Hors Service 3, 22 marzo 2011]
La marcha fue apoyada por una cantidad de profesores universitarios, el partido poco relevante “Federal Demócrata Cristiana”, un imán y gran parte de los obispos – entre quienes por supuesto no podía faltar el arzobispo Léonard, quién sobresale por sus posiciones homofóbicas y machistas. Algunas organizaciones, como por ejemplo ‘camino de la vida’, ‘aliento de la vida’, ‘grito por la vida’, también convocaron para la marcha.
Todos pretenden tener mucho apego a la vida. La vida. Como sentir mariposas sin pensar en casarse? No. Mariposas para alguien que tiene la misma cantidad de pechos o pilines que vos? No. Eso tampoco. Sexo que te hace disfrutar hasta en las puntas de tu cuerpo, sin querer hijos? No, seguramente eso no. Cuidarte y tomar todas las posibilidades para esto, hacer tus propias elecciones? No. Eso está prohibido. De eso se trata!
Vivir, para ellos, es limitarse, limitar a otros. Destruir y sofocar cada expresión de voluntad de vivir con el pretexto de hacer penitencia por los pecados terrestres. Esperando eternamente, esperando algún paraíso, lejos de aquí y ahora. Un paraíso que piensan encontrar cuando estén bajo tierra.
Hoy tenemos la posibilidad de abortar un embarazo no deseado porque muchas mujeres han luchado en los ’70, de diferentes maneras, en diferentes frentes, para soltarse del control de paternalistas, patriarcas y doctores sobre sus vidas. Aun así, se limita dentro de términos arbitrarios que varían en cada país. En Bélgica son 14 semanas.
Y eso se encuentra solamente en algunas ciudades, donde fácilmente se encuentran doctores que no te sobrecargan con homilías morales y no tratan de desalentarte cueste lo que cueste. Hoy en día tenemos más posibilidades, es cierto. Pero tenemos que seguir luchando por el sueño que alimentaba las luchas de tantas mujeres, entonces y hasta ahora.
El sueño de poder tomar tu vida en tus propias manos. Poder decidir por vos misma sobre con quién, cuándo y cómo hacer el amor. No queremos apartar el tema del aborto de una emancipación sexual más amplia. Muchas chicas abortan porque el control religioso o paternalista sobre sus vidas les prohíbe de hablar libremente sobre el sexo, de informarse sobre anticonceptivos y usarlas, de experimentar.
Ahí empieza la opresión. Contra el poder de los sacerdotes, los doctores, los psiquiatras, con diferentes trajes de diferentes convicciones, contra eso luchamos.
[Publicado en Hors Service 3, 22 marzo 2011]
Guerra, catastrofe, democrazia, prigione — noi vogliamo la rivoluzione
In un tempo in cui le parole sembrano perdere il proprio significato, in cui il linguaggio del potere cerca di penetrare in tutte le nostre conversazioni, pensiamo sia ancora più indispensabile fare uno sforzo per parlare in modo chiaro. Finiamola di ripetere come pappagalli quel che dicono i giornali, che ci mostrano le televisioni, che i potenti vogliono farci credere. La questione non è volere ad ogni costo essere d'accordo, né convertire qualsiasi cosa, ma almeno parlare con la nostra bocca, coi nostri termini, coi nostri dolori e le nostre speranze.
La guerra o... la rivoluzione
L'inizio dei bombardamenti NATO contro le forze leali a Gheddafi in Libia ha segnato un passaggio fatale. Quella che senza dubbio era all'inizio un'insurrezione armata di una parte importante della popolazione contro il regime, a poco a poco si sta trasformando in una guerra militare. A parte alcune resistenze autorganizzate, che le autorità di ogni tipo definiscono «irregolari», l'insurrezione in Libia sembra essere degenerata in conflitto tra eserciti contrapposti. E allora non è a caso che gli «irregolari» laggiù siano stati sempre molto diffidenti di fronte all'«opposizione ufficiale» che ha copiato le gerarchie, i gradi, le strutture di comando dell'esercito di Gheddafi. Di fatto, la militarizzazione del conflitto ha affossato la possibilità di un rovesciamento radicale della società libica. Nuove uniformi, nuovi capi, nuove autorità costituiscono un ostacolo a chi vuole sperimentare altri rapporti sociali, rapporti di solidarietà e di reciprocità, di autorganizzazione della vita sociale tra le stesse persone al posto di un nuovo regime, di nuove strutture statali, di nuovi leader e nuovi privilegi.
Oggi, in Libia, si tratta di sostenere in ogni modo possibile gli insorti che hanno combattuto e che in futuro combatteranno ancora per un cambiamento profondo della società. Come diceva un compagno anarchico libico, si tratta ora di respingere il ricatto del potere — sia esso di Gheddafi, dell'opposizione ufficiale o della Nato — che intende soffocare la possibilità di una rivoluzione sociale spingendo verso una guerra meramente militare. Non dimentichiamo mai quelli che sono caduti combattendo per la libertà, che hanno sfidato un regime mostruoso non contando che sulle proprie forze, mettendo la propria vita in gioco.
La catastrofe o... la rivoluzione
CIò che è avvenuto in Giappone non è un disastro naturale, ma una catastrofe sociale. Ciò che è successo nelle centrali nucleari in Giappone non è un disgraziato incidente, ma la triste conseguenza di un mondo pieno di industrie che vomitano il loro veleno, di centrali nucleari disseminate ovunque che hanno messo un'ipoteca pesante e nefasta sulla vita e sulla libertà della terra, di un'economia che avvelena il pianeta e le menti, obbedendo solo alla ricerca di sempre più profitto per i potenti ed i ricchi.
In Giappone intere regioni sono attualmente circondate e militarizzate. Dopo aver costruito centrali nucleari, dopo aver fatto passare gli interessi dell'economia capitalista prima di ogni cosa, lo Stato giapponese si presenta ora come il solo attore in grado di salvare la situazione, di gestire il disastro, di «aiutare la gente». Istituendo un regime militare nelle zone devastate dell'isola, instaurando un regime di controllo scientifico che riduce gli abitanti nei pressi delle zone contaminate dalle radiazioni a semplici numeri, a tassi di radioattività o a cavie, lo Stato rafforza la sua morsa sulla popolazione. Impaurita dalla più che reale minaccia nucleare, la popolazione accorre verso il suo salvatore... Ma la causa di un problema non può essere al tempo stesso la sua soluzione; se la causa continua ad esistere, il problema si amplifica. Ed il problema non sono tanto i disastri naturali, ma questo mondo di industrie e di centrali nucleari, di metropoli invivibili e di campagne devastate. Il problema è se continuare a rendere permanente la catastrofe in questo mondo, o cambiare radicalmente strada, detronizzare l'economia ed il suo re denaro, smettere di credere agli scienziati, di contare sugli esperti per trovare soluzioni a problemi che loro stessi hanno creato e reinventare nuove maniere di vivere insieme. O la catastrofe di questo mondo pieno di orrori, o la rivoluzione sociale.
La democrazia o... la rivoluzione
Dopo le grida di vittoria che provengono dall'Egitto e dalla Tunisia, grida trasformate unilateralmente dai media di qui in omaggi popolari ala democrazia occidentale, un nuovo ordine è sul punto di prendere il sopravvento. I militari egiziani sparano di nuovo sulla folla in sommossa, le prigioni tunisine si riempiono di insorti che hanno combattuto per ben altro che un semplice cambio di regime, i diversi racket politici e religiosi fanno di tutto per cercare di recuperare e canalizzare la rabbia verso putridi nazionalismi od opprimenti religioni. Ma, nonostante la crescente repressione, i combattimenti continuano. Mentre in Egitto si susseguono gli scioperi selvaggi contro vecchi e nuovi padroni, intere zone della Tunisia restano ancora oggi fuori dalle grinfie del nuovo Stato e si autorganizzano per far fronte ai bisogni materiali, mettendo in pratica la reciprocità e la solidarietà al posto della competizione capitalista, respingendo dai villaggi sbirri, capi politici e magistrati, identificati come espressione dell'asfissia della libertà.
Tutto viene messo in atto per far dimenticare che esistono altre possibilità oltre all'alternativa fra dittatura e democrazia. Che è possibile sperimentare modi di vivere insieme che non siano guidati da uno Stato, che esso sia eletto o imposto. Che esistono altre scelte possibili piuttosto che subire uno sfruttamento feroce come nella maggior parte del mondo o rispettare una pace sociale fra sfruttati e sfruttatori accontentandosi delle briciole come sovente accade qui.
Tutto viene messo in atto per far dimenticare ciò che i potenti di ogni luogo, democratici o dittatoriali, cattivi o gentili, feroci o umani, temono di più: una rivoluzione sociale che la faccia finita con le cause dello sfruttamento e dell'oppressione.
La prigione o... la rivoluzione
Per coloro che hanno scelto di percorrere il cammino della lotta per la libertà, per la vera libertà, alla fine non vi sono da sempre che due risposte da parte dei loro nemici: le pallottole o la prigione. Di recente alcuni anarchici italiani sono stati colpiti ancora una volta dalla repressione. Cinque compagni di Bologna si trovano in prigione, una sessantina di case sono state perquisite in tutta Italia. Accusati di "associazione a delinquere", lo Stato li imprigiona sperando così di frenare le lotte contro i centri di reclusione per clandestini e gli attacchi ai responsabili della macchina da espulsioni; in solidarietà con gli insorti dell'altro lato del Mediterraneo e contro le imprese italiane che traggono profitti del regime di Gheddafi per importare gas e petrolio ed esportare armi utili a schiacciare le rivolte (queste stesse imprese sono del resto candidate a costruire centrali nucleari in Italia, il che provoca altrettanta resistenza); la loro irriducibile scelta per la rivolta che ha come obiettivo le strutture del dominio.
Se parliamo di loro, è perché ci riconosciamo in quelle lotte, perché ne condividiamo, al di là delle frontiere, il desiderio di libertà che li spinge a battersi, con le parole e con le azioni. Nessuna prigione fermerà mai la nostra lotta per la libertà e la solidarietà con i compagni italiani consiste, come coi compagni incarcerati in altri paesi del mondo, nel continuare, sempre continuare, con la speranza nel cuore e i pugni chiusi, a minare il dominio.
Diamo fuoco alla polveriera.
Che soffi il vento della libertà, che si scateni la tempesta dell'insurrezione.
Alcuni anarchici
[Pubblicato en Hors Service 17, 24 aprile 2011, tradotto per Finimondo.org]
La guerra o... la rivoluzione
L'inizio dei bombardamenti NATO contro le forze leali a Gheddafi in Libia ha segnato un passaggio fatale. Quella che senza dubbio era all'inizio un'insurrezione armata di una parte importante della popolazione contro il regime, a poco a poco si sta trasformando in una guerra militare. A parte alcune resistenze autorganizzate, che le autorità di ogni tipo definiscono «irregolari», l'insurrezione in Libia sembra essere degenerata in conflitto tra eserciti contrapposti. E allora non è a caso che gli «irregolari» laggiù siano stati sempre molto diffidenti di fronte all'«opposizione ufficiale» che ha copiato le gerarchie, i gradi, le strutture di comando dell'esercito di Gheddafi. Di fatto, la militarizzazione del conflitto ha affossato la possibilità di un rovesciamento radicale della società libica. Nuove uniformi, nuovi capi, nuove autorità costituiscono un ostacolo a chi vuole sperimentare altri rapporti sociali, rapporti di solidarietà e di reciprocità, di autorganizzazione della vita sociale tra le stesse persone al posto di un nuovo regime, di nuove strutture statali, di nuovi leader e nuovi privilegi.
Oggi, in Libia, si tratta di sostenere in ogni modo possibile gli insorti che hanno combattuto e che in futuro combatteranno ancora per un cambiamento profondo della società. Come diceva un compagno anarchico libico, si tratta ora di respingere il ricatto del potere — sia esso di Gheddafi, dell'opposizione ufficiale o della Nato — che intende soffocare la possibilità di una rivoluzione sociale spingendo verso una guerra meramente militare. Non dimentichiamo mai quelli che sono caduti combattendo per la libertà, che hanno sfidato un regime mostruoso non contando che sulle proprie forze, mettendo la propria vita in gioco.
La catastrofe o... la rivoluzione
CIò che è avvenuto in Giappone non è un disastro naturale, ma una catastrofe sociale. Ciò che è successo nelle centrali nucleari in Giappone non è un disgraziato incidente, ma la triste conseguenza di un mondo pieno di industrie che vomitano il loro veleno, di centrali nucleari disseminate ovunque che hanno messo un'ipoteca pesante e nefasta sulla vita e sulla libertà della terra, di un'economia che avvelena il pianeta e le menti, obbedendo solo alla ricerca di sempre più profitto per i potenti ed i ricchi.
In Giappone intere regioni sono attualmente circondate e militarizzate. Dopo aver costruito centrali nucleari, dopo aver fatto passare gli interessi dell'economia capitalista prima di ogni cosa, lo Stato giapponese si presenta ora come il solo attore in grado di salvare la situazione, di gestire il disastro, di «aiutare la gente». Istituendo un regime militare nelle zone devastate dell'isola, instaurando un regime di controllo scientifico che riduce gli abitanti nei pressi delle zone contaminate dalle radiazioni a semplici numeri, a tassi di radioattività o a cavie, lo Stato rafforza la sua morsa sulla popolazione. Impaurita dalla più che reale minaccia nucleare, la popolazione accorre verso il suo salvatore... Ma la causa di un problema non può essere al tempo stesso la sua soluzione; se la causa continua ad esistere, il problema si amplifica. Ed il problema non sono tanto i disastri naturali, ma questo mondo di industrie e di centrali nucleari, di metropoli invivibili e di campagne devastate. Il problema è se continuare a rendere permanente la catastrofe in questo mondo, o cambiare radicalmente strada, detronizzare l'economia ed il suo re denaro, smettere di credere agli scienziati, di contare sugli esperti per trovare soluzioni a problemi che loro stessi hanno creato e reinventare nuove maniere di vivere insieme. O la catastrofe di questo mondo pieno di orrori, o la rivoluzione sociale.
La democrazia o... la rivoluzione
Dopo le grida di vittoria che provengono dall'Egitto e dalla Tunisia, grida trasformate unilateralmente dai media di qui in omaggi popolari ala democrazia occidentale, un nuovo ordine è sul punto di prendere il sopravvento. I militari egiziani sparano di nuovo sulla folla in sommossa, le prigioni tunisine si riempiono di insorti che hanno combattuto per ben altro che un semplice cambio di regime, i diversi racket politici e religiosi fanno di tutto per cercare di recuperare e canalizzare la rabbia verso putridi nazionalismi od opprimenti religioni. Ma, nonostante la crescente repressione, i combattimenti continuano. Mentre in Egitto si susseguono gli scioperi selvaggi contro vecchi e nuovi padroni, intere zone della Tunisia restano ancora oggi fuori dalle grinfie del nuovo Stato e si autorganizzano per far fronte ai bisogni materiali, mettendo in pratica la reciprocità e la solidarietà al posto della competizione capitalista, respingendo dai villaggi sbirri, capi politici e magistrati, identificati come espressione dell'asfissia della libertà.
Tutto viene messo in atto per far dimenticare che esistono altre possibilità oltre all'alternativa fra dittatura e democrazia. Che è possibile sperimentare modi di vivere insieme che non siano guidati da uno Stato, che esso sia eletto o imposto. Che esistono altre scelte possibili piuttosto che subire uno sfruttamento feroce come nella maggior parte del mondo o rispettare una pace sociale fra sfruttati e sfruttatori accontentandosi delle briciole come sovente accade qui.
Tutto viene messo in atto per far dimenticare ciò che i potenti di ogni luogo, democratici o dittatoriali, cattivi o gentili, feroci o umani, temono di più: una rivoluzione sociale che la faccia finita con le cause dello sfruttamento e dell'oppressione.
La prigione o... la rivoluzione
Per coloro che hanno scelto di percorrere il cammino della lotta per la libertà, per la vera libertà, alla fine non vi sono da sempre che due risposte da parte dei loro nemici: le pallottole o la prigione. Di recente alcuni anarchici italiani sono stati colpiti ancora una volta dalla repressione. Cinque compagni di Bologna si trovano in prigione, una sessantina di case sono state perquisite in tutta Italia. Accusati di "associazione a delinquere", lo Stato li imprigiona sperando così di frenare le lotte contro i centri di reclusione per clandestini e gli attacchi ai responsabili della macchina da espulsioni; in solidarietà con gli insorti dell'altro lato del Mediterraneo e contro le imprese italiane che traggono profitti del regime di Gheddafi per importare gas e petrolio ed esportare armi utili a schiacciare le rivolte (queste stesse imprese sono del resto candidate a costruire centrali nucleari in Italia, il che provoca altrettanta resistenza); la loro irriducibile scelta per la rivolta che ha come obiettivo le strutture del dominio.
Se parliamo di loro, è perché ci riconosciamo in quelle lotte, perché ne condividiamo, al di là delle frontiere, il desiderio di libertà che li spinge a battersi, con le parole e con le azioni. Nessuna prigione fermerà mai la nostra lotta per la libertà e la solidarietà con i compagni italiani consiste, come coi compagni incarcerati in altri paesi del mondo, nel continuare, sempre continuare, con la speranza nel cuore e i pugni chiusi, a minare il dominio.
Diamo fuoco alla polveriera.
Che soffi il vento della libertà, che si scateni la tempesta dell'insurrezione.
Alcuni anarchici
[Pubblicato en Hors Service 17, 24 aprile 2011, tradotto per Finimondo.org]
Non è finita, anzi!
Il vento della rivolta continua a soffiare nel mondo arabo e altrove
Le rivolte in Tunisia e in Egitto sembrano aver ispirato gli insorti in molti altri paesi. Dall’Algeria al Bahrein, dall'Iran alla Libia, dallo Yemen alla Siria, molte persone scendono in strada, scioperano dal lavoro, si scontrano con la polizia, saccheggiano e incendiano edifici statali e del potere economico. È un vento di rivolta che soffia attraverso quei paesi, è un vento che dà coraggio, un vento che porta il messaggio che nessun regime, per quanto autoritario sia, è inattaccabile. Che nessuna miseria, nessuna oppressione sarà mai al riparo di una tempesta sociale devastatrice.
Non si può prevedere in che direzione andranno queste tempeste, ma ciò che è certo è che in questi momenti insurrezionali tutto esce allo scoperto. Le contraddizioni si fanno stridenti, e un regime che crolla mostra che un’oppressione in rotta può nasconderne un'altra. Alcuni insorti pensano forse che la salvezza possa arrivare da un regime democratico, anche se a sua volta perpetuerà le diseguaglianze sociali e lo sfruttamento. Altri ritengono che sia giunta l'ora di brandire le bandiere nazionali, dimenticando che i poveri non avranno mai una patria, ignorando che il nazionalismo produce sempre massacri, campi di reclusione per gli “altri”, e guerre senza fine. Altri ancora magari vogliono l’instaurazione di un regime islamico, assoggettando chiunque alla feroce sharia, soffocando ogni libertà in modo ancora più insidioso degli attuali regimi autoritari.
Ma non è tutto qui. Perché molti insorgono semplicemente perché ne hanno abbastanza. Abbastanza d'essere oppressi e zittiti, stanchi di essere poveri e alla mercé dei padroni, stufi di vivere in condizioni miserabili, senza felicità né sogni. Questo «no» è solo un inizio, ma è un no che potrebbe aprire la strada, come si può già leggere in alcuni racconti degli insorti, a esperimenti ben diversi dalla democrazia, dalla religione, dal nazionalismo e dal denaro. A esperimenti di forme di autorganizzazione tra individui fuori da ogni Stato, di solidarietà e di mutuo appoggio tra individui al di fuori d'ogni sfruttamento, di liberazione da ruoli sociali imposti o prefissati. Questo è ciò che fa paura ai potenti, anche a coloro che aspirano a diventarlo: che gli insorti sperimentino e diventino consapevoli di non avere bisogno di alcun potente, vecchio o nuovo, corrotto o "onesto", dittatoriale o “eletto”. Che qualsiasi potere, che qualsiasi padrone li priverà sempre di una vita libera, di un’organizzazione libera tra loro. È il fantasma della libertà, che mostra la sua bellezza e la sua possibilità in questi momenti di ribellione, che spaventa tutti quelli che vogliono conservare o accaparrarsi il potere.
Ora accogliamo a nostra volta il fantasma della libertà, distruggiamo i confini mentali tra qui e laggiù che abbiamo nella nostra testa. Osiamo gridare forte e chiaro che non abbiamo una patria, e non vogliamo alcun governo. Che cacceremo non solo gli ambasciatori di questi paesi arabi in fermento dalle loro ville a Bruxelles, ma che cacceremo anche tutti i politici e i padroni dai loro scranni. E non per occuparli noi, ma per distruggerli per sempre. Il miglior sostegno, la migliore solidarietà con gli insorti nel mondo arabo, è di tracciare qui il cammino per la rivolta liberatrice.
Tribunali in fiamme
Durante le rivolte in Tunisia, sono stati incendiati dagli insorti 14 tribunali. Anche diverse prigioni sono ancora fuori uso dopo gli attacchi e le rivolte. Il nuovo ordine comincia a insediarsi in Tunisia, benché debba affrontare la tenace resistenza nelle strade (le manifestazioni, le sommosse e gli attacchi contro banche, stazioni di polizia, supermercati, i governi vanno avanti mentre la “nuova polizia” non esita a sparare sui rivoltosi). Una delle prime preoccupazioni del Ministro degli Interni è ovviamente il ripristino dell’apparato repressivo. Egli «per farlo conta sull'aiuto finanziario dell’Unione Europea», che certamente non rifiuterà di sostenere un altro Stato in cerca di mezzi per soggiogare la popolazione. Inoltre, il ministro ha riabilitato tutti i magistrati del regime di Ben Alì.
Le barricate aprono la strada
In Algeria, uno dei punti più intensi delle sommosse in corso è la città di Akbou. La scintilla è stata la decisione del prefetto di sfrattare 495 spazi abitativi, occupati dagli inizi di gennaio da diverse famiglie, che si sono opposte con pietre, barricate e molotov alla polizia. Al momento le case sono ancora occupate e, nonostante gli appelli alla calma dei “saggi della comunità”, gli scontri continuano e si stanno propagando in molte altre zone della città. Diverse banche, un commissariato e l’ufficio di collocamento sono stati saccheggiati o bruciati dagli insorti. Sono state erette barricate sull’importante strada che unisce Vgayet a Tizi-Ouzou, bloccando il traffico economico; una pratica diffusa anche altrove nel resto del paese (Naciria, El Harrouch, Sidi Amar, Bordj Menaiel, Tazmalt).
Democrazia o no, è tempo di rivolta
Nel sud dell’Iraq, in diverse città, centinaia di dimostranti sono scesi nelle strade per protestare contro le miserabili condizioni di vita. Le manifestazioni si sono tutte concluse con scontri con le forze dell'ordine della «giovane democrazia» instaurata dopo l’invasione delle truppe occidentali. Inoltre, molti edifici governativi sono stati dati alla fiamme. Da qualche tempo, la tensione verso una lotta sociale (scioperi nella fabbriche, cortei non controllati né dallo Stato né dagli islamisti, … ) ha preso a rafforzarsi in Iraq, un paese lacerato da un’occupazione militare, da una democrazia poliziesca e da una guerra condotta dagli islamisti in parte contro l’occupazione ma anche contro il popolo iracheno per imporre l’islamismo. Lo Stato ha tentato di comprare i manifestanti arrabbiati, promettendo loro un certo quantitativo di elettricità gratuita all’anno.
Quando la gente si rivolta, l’ombra dell’autorità arretra
In Libia, nonostante i tentativi del regime di Gheddafi di soffocare immediatamente e brutalmente la ribellione, la situazione è diventata particolarmente tesa nelle città di Al-Baida e Bengasi. Scontri armati tra insorti e polizia hanno causato decine di morti. Inoltre, le milizie mercenarie del regime stanno tentando inutilmente di schiacciare ogni tentativo di rivolta con il terrore. Nella prigione di Bengasi, mentre monta la rabbia nelle strade, è scoppiata una rivolta, che ha provocato non solo la distruzione di buona parte del carcere ma anche la fuga di molti prigionieri. Molti di loro si sono uniti agli insorti nell’incendiare le strutture del potere, incluso l’edificio del procuratore generale, un commissariato, alcune banche e la sede della polizia. Nel frattempo, la rivolta si sta allargando all’intero paese, presentando una varietà di insorti armati contro la polizia e le milizie di Gheddafi.
[Pubblicato en Hors Service 14, 1 marzo 2011, tradotto per Machete ]
Le rivolte in Tunisia e in Egitto sembrano aver ispirato gli insorti in molti altri paesi. Dall’Algeria al Bahrein, dall'Iran alla Libia, dallo Yemen alla Siria, molte persone scendono in strada, scioperano dal lavoro, si scontrano con la polizia, saccheggiano e incendiano edifici statali e del potere economico. È un vento di rivolta che soffia attraverso quei paesi, è un vento che dà coraggio, un vento che porta il messaggio che nessun regime, per quanto autoritario sia, è inattaccabile. Che nessuna miseria, nessuna oppressione sarà mai al riparo di una tempesta sociale devastatrice.
Non si può prevedere in che direzione andranno queste tempeste, ma ciò che è certo è che in questi momenti insurrezionali tutto esce allo scoperto. Le contraddizioni si fanno stridenti, e un regime che crolla mostra che un’oppressione in rotta può nasconderne un'altra. Alcuni insorti pensano forse che la salvezza possa arrivare da un regime democratico, anche se a sua volta perpetuerà le diseguaglianze sociali e lo sfruttamento. Altri ritengono che sia giunta l'ora di brandire le bandiere nazionali, dimenticando che i poveri non avranno mai una patria, ignorando che il nazionalismo produce sempre massacri, campi di reclusione per gli “altri”, e guerre senza fine. Altri ancora magari vogliono l’instaurazione di un regime islamico, assoggettando chiunque alla feroce sharia, soffocando ogni libertà in modo ancora più insidioso degli attuali regimi autoritari.
Ma non è tutto qui. Perché molti insorgono semplicemente perché ne hanno abbastanza. Abbastanza d'essere oppressi e zittiti, stanchi di essere poveri e alla mercé dei padroni, stufi di vivere in condizioni miserabili, senza felicità né sogni. Questo «no» è solo un inizio, ma è un no che potrebbe aprire la strada, come si può già leggere in alcuni racconti degli insorti, a esperimenti ben diversi dalla democrazia, dalla religione, dal nazionalismo e dal denaro. A esperimenti di forme di autorganizzazione tra individui fuori da ogni Stato, di solidarietà e di mutuo appoggio tra individui al di fuori d'ogni sfruttamento, di liberazione da ruoli sociali imposti o prefissati. Questo è ciò che fa paura ai potenti, anche a coloro che aspirano a diventarlo: che gli insorti sperimentino e diventino consapevoli di non avere bisogno di alcun potente, vecchio o nuovo, corrotto o "onesto", dittatoriale o “eletto”. Che qualsiasi potere, che qualsiasi padrone li priverà sempre di una vita libera, di un’organizzazione libera tra loro. È il fantasma della libertà, che mostra la sua bellezza e la sua possibilità in questi momenti di ribellione, che spaventa tutti quelli che vogliono conservare o accaparrarsi il potere.
Ora accogliamo a nostra volta il fantasma della libertà, distruggiamo i confini mentali tra qui e laggiù che abbiamo nella nostra testa. Osiamo gridare forte e chiaro che non abbiamo una patria, e non vogliamo alcun governo. Che cacceremo non solo gli ambasciatori di questi paesi arabi in fermento dalle loro ville a Bruxelles, ma che cacceremo anche tutti i politici e i padroni dai loro scranni. E non per occuparli noi, ma per distruggerli per sempre. Il miglior sostegno, la migliore solidarietà con gli insorti nel mondo arabo, è di tracciare qui il cammino per la rivolta liberatrice.
Tribunali in fiamme
Durante le rivolte in Tunisia, sono stati incendiati dagli insorti 14 tribunali. Anche diverse prigioni sono ancora fuori uso dopo gli attacchi e le rivolte. Il nuovo ordine comincia a insediarsi in Tunisia, benché debba affrontare la tenace resistenza nelle strade (le manifestazioni, le sommosse e gli attacchi contro banche, stazioni di polizia, supermercati, i governi vanno avanti mentre la “nuova polizia” non esita a sparare sui rivoltosi). Una delle prime preoccupazioni del Ministro degli Interni è ovviamente il ripristino dell’apparato repressivo. Egli «per farlo conta sull'aiuto finanziario dell’Unione Europea», che certamente non rifiuterà di sostenere un altro Stato in cerca di mezzi per soggiogare la popolazione. Inoltre, il ministro ha riabilitato tutti i magistrati del regime di Ben Alì.
Le barricate aprono la strada
In Algeria, uno dei punti più intensi delle sommosse in corso è la città di Akbou. La scintilla è stata la decisione del prefetto di sfrattare 495 spazi abitativi, occupati dagli inizi di gennaio da diverse famiglie, che si sono opposte con pietre, barricate e molotov alla polizia. Al momento le case sono ancora occupate e, nonostante gli appelli alla calma dei “saggi della comunità”, gli scontri continuano e si stanno propagando in molte altre zone della città. Diverse banche, un commissariato e l’ufficio di collocamento sono stati saccheggiati o bruciati dagli insorti. Sono state erette barricate sull’importante strada che unisce Vgayet a Tizi-Ouzou, bloccando il traffico economico; una pratica diffusa anche altrove nel resto del paese (Naciria, El Harrouch, Sidi Amar, Bordj Menaiel, Tazmalt).
Democrazia o no, è tempo di rivolta
Nel sud dell’Iraq, in diverse città, centinaia di dimostranti sono scesi nelle strade per protestare contro le miserabili condizioni di vita. Le manifestazioni si sono tutte concluse con scontri con le forze dell'ordine della «giovane democrazia» instaurata dopo l’invasione delle truppe occidentali. Inoltre, molti edifici governativi sono stati dati alla fiamme. Da qualche tempo, la tensione verso una lotta sociale (scioperi nella fabbriche, cortei non controllati né dallo Stato né dagli islamisti, … ) ha preso a rafforzarsi in Iraq, un paese lacerato da un’occupazione militare, da una democrazia poliziesca e da una guerra condotta dagli islamisti in parte contro l’occupazione ma anche contro il popolo iracheno per imporre l’islamismo. Lo Stato ha tentato di comprare i manifestanti arrabbiati, promettendo loro un certo quantitativo di elettricità gratuita all’anno.
Quando la gente si rivolta, l’ombra dell’autorità arretra
In Libia, nonostante i tentativi del regime di Gheddafi di soffocare immediatamente e brutalmente la ribellione, la situazione è diventata particolarmente tesa nelle città di Al-Baida e Bengasi. Scontri armati tra insorti e polizia hanno causato decine di morti. Inoltre, le milizie mercenarie del regime stanno tentando inutilmente di schiacciare ogni tentativo di rivolta con il terrore. Nella prigione di Bengasi, mentre monta la rabbia nelle strade, è scoppiata una rivolta, che ha provocato non solo la distruzione di buona parte del carcere ma anche la fuga di molti prigionieri. Molti di loro si sono uniti agli insorti nell’incendiare le strutture del potere, incluso l’edificio del procuratore generale, un commissariato, alcune banche e la sede della polizia. Nel frattempo, la rivolta si sta allargando all’intero paese, presentando una varietà di insorti armati contro la polizia e le milizie di Gheddafi.
[Pubblicato en Hors Service 14, 1 marzo 2011, tradotto per Machete ]
Facciamola finita!
A proposito della rapina di Tubize in Belgio
Basta mezze parole e chiacchiere! Basta falsi dibattiti pubblici! Basta commenti infami dei giornalisti e di altri mercenari! Prima che zittiscano di nuovo tutto, prima che compiano il loro lavoro di neutralizzazione: parliamo chiaramente. Diciamo quello che pensiamo.
A Tubize [cittadina del Belgio francofono vicino a Bruxelles, NdT], un uomo è morto. Un giovane. Giustiziato da un gioielliere mentre lui e un complice cercavano di appropriarsi di qualche pietra preziosa in rue de Mons. Il nome di Tubize ci ricorda qualcosa. Per anni, quella cittadina è stata avvelenata dall’industria siderurgica delle Forges de Clabecq. Quella fabbrica che ha mangiato la carne e il sangue di tanti operai del posto, che ha sfinito e mutilato i loro corpi, fabbrica oggi chiusa. Al suo posto è stata costruita l’enorme prigione di Ittre. Certi hanno forse scelto di accettare di diventare secondini, di guadagnarsi il pane con la prigione, altri certamente no. Il giorno della rapina alla gioielleria, abbiamo capito che c’erano due giovani che non hanno voluto l’uniforme, che nemmeno hanno voluto rassegnarsi ad una vita di merda e che sono andati a cercare da un ricco quello che mancava loro. Il gioielliere, lui, non sa nulla di queste storie, che sono il triste privilegio di uno strato sociale diverso dal suo. All’epoca, non si è certamente trovato a fianco degli operai in collera e oggi ha confermato di nuovo l’idea che ha della maniera in cui bisogna trattare i poveri: abbatterli come parassiti.
Non diciamo che questo gioielliere (che si chiama Paul Olivet) sia particolarmente crudele. Semplicemente, fa parte di tutto quello strato sociale che da sempre succhia il sangue dalle nostre vene. È il compare del padrone della fabbrica, del banchiere, del politico, del giudice. È quello che incita la polizia ad abbattere i malviventi, a fare bene il loro lavoro di difensori dei ricchi e dei potenti. È quello che di sicuro ha applaudito ogni volta che, in questi ultimi tempi, dei rapinatori si sono fatti ammazzare dagli sbirri o da qualche gioielliere.
Come avrete capito, la storia non comincia e non finisce con questa rapina. Questo non è che un episodio della lunga storia della guerra fra quelli che si trovano in alto e quelli che si trovano in basso. E di morti ce ne sono tutti i giorni, e troppo pochi dalla parte dei potenti. Come quelle centinaia di persone che dormono, attualmente, nelle strade e nelle stazioni di Bruxelles, che si battono contro il freddo, mentre altri hanno dei milioni sui loro conti in banca. Come quelle decine di persone che ogni giorno hanno degli incidenti sul luogo di lavoro, sprecando la loro vita ad obbedire e ad arricchire un padrone in cambio di un salario. Come quelle migliaia di persone sprofondate nella miseria e nella depressione perché non riescono più a pagare l’affitto, perché non ne possono più di vivere come ratti nei bassifondi della società.
Disperati, dite voi? Ma le nostre armi non sono cariche solo di critiche; ognuna delle nostre pallottole contiene un desiderio, tutti i nostri desideri. Non è solo il disgusto che ci incita a portare la guerra a questa società, ai suoi rappresentanti, alle sue banche e ai suoi supermercati, alle sue fabbriche e alle sue prigioni; è soprattutto il desiderio di vivere come uomini liberi, senza dio né padrone. Ecco ciò che fa palpitare i nostri cuori, ecco ciò che trasforma le nostre mani in pugni, ecco quello che ci spinge a rivoltarci, a rompere la rassegnazione!
Nessun dialogo, nessuna pace, nessun appello alla calma – facciamola finita.
Qualche nemico del lavoro.
[Pubblicato en Hors Service 10, 25 ottobre 2010, tradotto per Non Fides]
Basta mezze parole e chiacchiere! Basta falsi dibattiti pubblici! Basta commenti infami dei giornalisti e di altri mercenari! Prima che zittiscano di nuovo tutto, prima che compiano il loro lavoro di neutralizzazione: parliamo chiaramente. Diciamo quello che pensiamo.
A Tubize [cittadina del Belgio francofono vicino a Bruxelles, NdT], un uomo è morto. Un giovane. Giustiziato da un gioielliere mentre lui e un complice cercavano di appropriarsi di qualche pietra preziosa in rue de Mons. Il nome di Tubize ci ricorda qualcosa. Per anni, quella cittadina è stata avvelenata dall’industria siderurgica delle Forges de Clabecq. Quella fabbrica che ha mangiato la carne e il sangue di tanti operai del posto, che ha sfinito e mutilato i loro corpi, fabbrica oggi chiusa. Al suo posto è stata costruita l’enorme prigione di Ittre. Certi hanno forse scelto di accettare di diventare secondini, di guadagnarsi il pane con la prigione, altri certamente no. Il giorno della rapina alla gioielleria, abbiamo capito che c’erano due giovani che non hanno voluto l’uniforme, che nemmeno hanno voluto rassegnarsi ad una vita di merda e che sono andati a cercare da un ricco quello che mancava loro. Il gioielliere, lui, non sa nulla di queste storie, che sono il triste privilegio di uno strato sociale diverso dal suo. All’epoca, non si è certamente trovato a fianco degli operai in collera e oggi ha confermato di nuovo l’idea che ha della maniera in cui bisogna trattare i poveri: abbatterli come parassiti.
Non diciamo che questo gioielliere (che si chiama Paul Olivet) sia particolarmente crudele. Semplicemente, fa parte di tutto quello strato sociale che da sempre succhia il sangue dalle nostre vene. È il compare del padrone della fabbrica, del banchiere, del politico, del giudice. È quello che incita la polizia ad abbattere i malviventi, a fare bene il loro lavoro di difensori dei ricchi e dei potenti. È quello che di sicuro ha applaudito ogni volta che, in questi ultimi tempi, dei rapinatori si sono fatti ammazzare dagli sbirri o da qualche gioielliere.
Come avrete capito, la storia non comincia e non finisce con questa rapina. Questo non è che un episodio della lunga storia della guerra fra quelli che si trovano in alto e quelli che si trovano in basso. E di morti ce ne sono tutti i giorni, e troppo pochi dalla parte dei potenti. Come quelle centinaia di persone che dormono, attualmente, nelle strade e nelle stazioni di Bruxelles, che si battono contro il freddo, mentre altri hanno dei milioni sui loro conti in banca. Come quelle decine di persone che ogni giorno hanno degli incidenti sul luogo di lavoro, sprecando la loro vita ad obbedire e ad arricchire un padrone in cambio di un salario. Come quelle migliaia di persone sprofondate nella miseria e nella depressione perché non riescono più a pagare l’affitto, perché non ne possono più di vivere come ratti nei bassifondi della società.
Disperati, dite voi? Ma le nostre armi non sono cariche solo di critiche; ognuna delle nostre pallottole contiene un desiderio, tutti i nostri desideri. Non è solo il disgusto che ci incita a portare la guerra a questa società, ai suoi rappresentanti, alle sue banche e ai suoi supermercati, alle sue fabbriche e alle sue prigioni; è soprattutto il desiderio di vivere come uomini liberi, senza dio né padrone. Ecco ciò che fa palpitare i nostri cuori, ecco ciò che trasforma le nostre mani in pugni, ecco quello che ci spinge a rivoltarci, a rompere la rassegnazione!
Nessun dialogo, nessuna pace, nessun appello alla calma – facciamola finita.
Qualche nemico del lavoro.
[Pubblicato en Hors Service 10, 25 ottobre 2010, tradotto per Non Fides]
Bello come il sorriso degli insorti
L’Africa del Nord s’infiamma
Non c’è niente di più bello dei visi degli insorti. Niente in questo mondo è altrettanto attraente, niente così pieno di speranza. Nessun giornalista, nessun politico, nessun leader religioso o d’altro tipo potrà mai cancellare la bellezza della rivolta o seppellirla sotto discorsi senza gioia né desiderio.
È anzitutto questa bellezza a colpirci, quando apprendiamo delle rivolte in corso nel Nord Africa. Dalla Tunisia allo Yemen, dall’Egitto all’Algeria, malgrado centinaia di morti e migliaia di feriti e di arrestati, la paura sta per lasciare il posto al coraggio; la tristezza è superata dalla speranza; la miseria d’essere ridotti a sopravvivere si trasforma in grido di vita.
Ci si potrebbe interrogare sulle condizioni economiche in quei paesi, sull’aumento dei prezzi delle derrate alimentari, sulla disoccupazione, sui regimi autoritari e la loro polizia. Ci si potrebbe chiedere, date tali condizioni, perché la rivolta tardi sempre troppo a scoppiare; come facciano i nostri contemporanei a subire per anni ed anni la povertà e l’oppressione senza prendere le armi e sparare ai responsabili politici, ai banchieri e ai padroni. Si potrebbe inoltre mostrare come anche qui, in questo paese, sempre più persone vengano buttate a mare, condannate a marcire nei Cie e nelle carceri, sfruttate a più non posso e in condizioni sempre più dure, costrette a subire quotidianamente l’autorità in tutte le sue forme. Ci si potrebbe chiedere...
Ma il tempo delle lamentele deve cessare. Noi siamo in tanti, qui e altrove, a ritrovarci incastrati in un mondo dove conta solo il denaro, dove le no stre case assomigliano sempre più a tuguri, dove l’inquinamento industriale ci avvelena
a poco a poco. Ora che è chiaro a tutti che loro (ovvero, quelli che stanno in alto) stanno per spingere lo sfruttamento e il loro dominio ancora più oltre, ci parlano di «crisi economica» e ci chiamano tutti ad accettare l’inasprimento della vita a tutti i livelli. Ma loro non sono affatto in crisi, anzi, i loro profitti non fanno che aumentare. E a chi viene chiesto di pagarne il prezzo, qui come altrove?
Ovviamente ci sono differenze tra qui e laggiù, anche se il regno del denaro non conosce frontiere, anche se un regime, tutti i regimi, siano essi democratici o totalitari, significheranno sempre oppressione, reclusione, sfruttamento. Ma la rivolta, in tutta la sua bellezza, fa esplodere le differenze. Una banca bruciata in Tunisia o in Egitto reclama una banca bruciata in Europa; così come la liberazione dei detenuti dagli insorti in Tunisia reclama l’abbattimento delle carceri qui; così come uomini e donne, fianco a fianco dietro una barricata, reclamano la fine della sottomissione e del patriarcato.
Ad alimentare la rivolta non sono solo, e si potrebbe quasi dire non tanto, le condizioni di miseria. No, l’ossigeno del fuoco della rivolta, in tutte le lingue, è un inizio di libertà, questa sconosciuta così assente nel mondo, pronta a rivelarsi fieramente nell’atto di insorgere. Allora, tutto può cominciare a cambiare.
Lasciamo perciò da parte tutte le analisi degli specialisti politici, dei giornalisti cavalieri-della-democrazia, di coloro che si apprestano già a prendere il posto dei Ben Ali e dei Mubarak di questo mondo. Siamo semplicemente dalla parte di quelli che, in Tunisia e in Egitto come altrove, sanno che la libertà non è la legge o la sharia, che non vogliono padroni o governanti, che intendono provare a vivere da individui liberi, perché, nella rivolta, hanno già assaporato che è possibile — e che è dolce.
Alcuni insorti di qui
Amore e coraggio per gli insorti ovunque nel mondo
Diamo anche noi fuoco alle polveri
[Pubblicato en Hors Service 13, 9 febbraio 2010, tradotto per Machete ]
Non c’è niente di più bello dei visi degli insorti. Niente in questo mondo è altrettanto attraente, niente così pieno di speranza. Nessun giornalista, nessun politico, nessun leader religioso o d’altro tipo potrà mai cancellare la bellezza della rivolta o seppellirla sotto discorsi senza gioia né desiderio.
È anzitutto questa bellezza a colpirci, quando apprendiamo delle rivolte in corso nel Nord Africa. Dalla Tunisia allo Yemen, dall’Egitto all’Algeria, malgrado centinaia di morti e migliaia di feriti e di arrestati, la paura sta per lasciare il posto al coraggio; la tristezza è superata dalla speranza; la miseria d’essere ridotti a sopravvivere si trasforma in grido di vita.
Ci si potrebbe interrogare sulle condizioni economiche in quei paesi, sull’aumento dei prezzi delle derrate alimentari, sulla disoccupazione, sui regimi autoritari e la loro polizia. Ci si potrebbe chiedere, date tali condizioni, perché la rivolta tardi sempre troppo a scoppiare; come facciano i nostri contemporanei a subire per anni ed anni la povertà e l’oppressione senza prendere le armi e sparare ai responsabili politici, ai banchieri e ai padroni. Si potrebbe inoltre mostrare come anche qui, in questo paese, sempre più persone vengano buttate a mare, condannate a marcire nei Cie e nelle carceri, sfruttate a più non posso e in condizioni sempre più dure, costrette a subire quotidianamente l’autorità in tutte le sue forme. Ci si potrebbe chiedere...
Ma il tempo delle lamentele deve cessare. Noi siamo in tanti, qui e altrove, a ritrovarci incastrati in un mondo dove conta solo il denaro, dove le no stre case assomigliano sempre più a tuguri, dove l’inquinamento industriale ci avvelena
a poco a poco. Ora che è chiaro a tutti che loro (ovvero, quelli che stanno in alto) stanno per spingere lo sfruttamento e il loro dominio ancora più oltre, ci parlano di «crisi economica» e ci chiamano tutti ad accettare l’inasprimento della vita a tutti i livelli. Ma loro non sono affatto in crisi, anzi, i loro profitti non fanno che aumentare. E a chi viene chiesto di pagarne il prezzo, qui come altrove?
Ovviamente ci sono differenze tra qui e laggiù, anche se il regno del denaro non conosce frontiere, anche se un regime, tutti i regimi, siano essi democratici o totalitari, significheranno sempre oppressione, reclusione, sfruttamento. Ma la rivolta, in tutta la sua bellezza, fa esplodere le differenze. Una banca bruciata in Tunisia o in Egitto reclama una banca bruciata in Europa; così come la liberazione dei detenuti dagli insorti in Tunisia reclama l’abbattimento delle carceri qui; così come uomini e donne, fianco a fianco dietro una barricata, reclamano la fine della sottomissione e del patriarcato.
Ad alimentare la rivolta non sono solo, e si potrebbe quasi dire non tanto, le condizioni di miseria. No, l’ossigeno del fuoco della rivolta, in tutte le lingue, è un inizio di libertà, questa sconosciuta così assente nel mondo, pronta a rivelarsi fieramente nell’atto di insorgere. Allora, tutto può cominciare a cambiare.
Lasciamo perciò da parte tutte le analisi degli specialisti politici, dei giornalisti cavalieri-della-democrazia, di coloro che si apprestano già a prendere il posto dei Ben Ali e dei Mubarak di questo mondo. Siamo semplicemente dalla parte di quelli che, in Tunisia e in Egitto come altrove, sanno che la libertà non è la legge o la sharia, che non vogliono padroni o governanti, che intendono provare a vivere da individui liberi, perché, nella rivolta, hanno già assaporato che è possibile — e che è dolce.
Alcuni insorti di qui
Amore e coraggio per gli insorti ovunque nel mondo
Diamo anche noi fuoco alle polveri
[Pubblicato en Hors Service 13, 9 febbraio 2010, tradotto per Machete ]
Malgrado tutto
Ai ribelli di qui e di altrove
Difficilmente le parole riescono ad afferrare una realtà, i sentimenti e i desideri superano sempre quanto ci offre un vocabolario. Tuttavia, è di vitale interesse parlare, tentare di esprimere ciò che pensiamo e che proviamo. Ancor più in momenti in cui il terrore dello Stato e delle sue forze dell’ordine cerca di ammutolire tutti.
Da anni affermiamo che per pensare e parlare liberamente abbiamo bisogno di spazio e di tempo. Questo spazio e questo tempo non ci verranno mai dati, così non possiamo che conquistarli da soli, strappandoli con tutta la violenza alla realtà del tu non farai e del tu devi. Ecco perché abbiamo parlato e parliamo di rivolta, di atti con cui crearci lo spazio per vivere, per dare un’espressione ai nostri desideri di libertà che non tollerano minimamente la miseria nauseabonda e la turpitudine di questo mondo.
Nell’ultima settimana, lo Stato ha scelto di riempire ogni possibile spazio con uniformi, cellulari, sbirri in borghese, celle e maltrattamenti. Già lo Stato sopporta a malapena che gli anarchici incitino con parole e azioni alla rivolta, ma in questa settimana tutto è stato dispiegato per impedire ogni incontro tra le diverse ribellioni che fanno fermentare la conflittualità sociale a Bruxelles. E l’autorità ha parlato il linguaggio più semplice a sua disposizione: il terrore, ovvero una violenza sistematica e indiscriminata.
L’annunciata manifestazione dell’1 ottobre contro i centri di reclusione per immigrati, contro tutte le prigioni e le frontiere, contro lo Stato, non doveva avere luogo, ad ogni costo. Un divieto di assembramento è stato decretato in quattro comuni della città e, mentre un’imponente forza poliziesca arrestava qualsiasi persona si trovasse vicino al luogo dell’appuntamento, altri squadroni perlustravano i quartieri e le stazioni della metro con pugno di ferro. I dintorni delle prigioni di Forest e di Saint-Gilles sono stati chiusi ermeticamente, mentre il cuore di Anderlecht veniva pattugliato da poliziotti mascherati, mitragliette alla mano. Centinaia di persone sono state preventivamente arrestate, decine sono state umiliate, maltrattate e percosse nei commissariati.
Diciamolo chiaramente: lo Stato non ha paura di un pugno di anarchici, ma teme un possibile contagio sociale a cui i rivoluzionari si applicano giorno per giorno. Da diverso tempo Bruxelles assomiglia ad una polveriera sociale in cui cercano di domare le tensioni sociali a colpi di maggiore polizia e più feriti e morti fra coloro che, in un modo o nell’altro, affrontano lo scontro. Nondimeno, le tensioni sociali continuano a manifestarsi in modo radicale: dalle sommosse ricorrenti nei quartieri alle rivolte nei centri di reclusione per immigrati e nelle carceri, dagli attacchi mirati contro le strutture dello Stato e del Capitale fino ad una ostilità che continua a diffondersi contro tutto ciò che indossa l’uniforme della repressione. Probabilmente, la manifestazione annunciata dell’1 ottobre era una delle possibilità di incontro fra le molteplici ribellioni e le idee antiautoritarie — e questo incontro è stato impedito con la forza.
Malgrado la pacificazione militarizzata dei giorni scorsi, noi continuiamo a indirizzare la nostra ardente attenzione verso questa polveriera sociale, sapendo che ogni occasione può essere quella buona per dare fuoco alla miccia. E laddove la proposta di una manifestazione dovesse scontrarsi con ostacoli quasi insormontabili, altre pratiche e altre attività sapranno aprirsi una strada.
Malgrado i muri polizieschi che cercano di tenerci separati, continuiamo a pensare che l’incontro tra le differenti ribellioni resti possibile, auspicabile e necessario. Nessun racket repressivo da parte dello Stato ci farà rinnegare questo entusiasmo.
Malgrado il fatto che in questi ultimi giorni l’iniziativa ci sia stata carpita, siamo determinati, col cuore e con la mente, a riprendere l’iniziativa nelle nostre mani. Malgrado tutto, noi continuiamo. Niente è finito… le possibilità sono sempre là, pronte ad essere afferrate.
Al momento, quattro compagni sono dietro le sbarre della prigione di Forest, accusati di complicità per l’attacco di un commissariato a Bruxelles la notte dell’1 ottobre. Facciamo in modo che sentano il nostro affetto e la nostra solidarietà.
Alcuni anarchici che non mollano la presa…
Bruxelles, 5 ottobre 2010
[Pubblicato en Hors Service 1O, 25 ottobre 2010, tradotto per Machete ]
Difficilmente le parole riescono ad afferrare una realtà, i sentimenti e i desideri superano sempre quanto ci offre un vocabolario. Tuttavia, è di vitale interesse parlare, tentare di esprimere ciò che pensiamo e che proviamo. Ancor più in momenti in cui il terrore dello Stato e delle sue forze dell’ordine cerca di ammutolire tutti.
Da anni affermiamo che per pensare e parlare liberamente abbiamo bisogno di spazio e di tempo. Questo spazio e questo tempo non ci verranno mai dati, così non possiamo che conquistarli da soli, strappandoli con tutta la violenza alla realtà del tu non farai e del tu devi. Ecco perché abbiamo parlato e parliamo di rivolta, di atti con cui crearci lo spazio per vivere, per dare un’espressione ai nostri desideri di libertà che non tollerano minimamente la miseria nauseabonda e la turpitudine di questo mondo.
Nell’ultima settimana, lo Stato ha scelto di riempire ogni possibile spazio con uniformi, cellulari, sbirri in borghese, celle e maltrattamenti. Già lo Stato sopporta a malapena che gli anarchici incitino con parole e azioni alla rivolta, ma in questa settimana tutto è stato dispiegato per impedire ogni incontro tra le diverse ribellioni che fanno fermentare la conflittualità sociale a Bruxelles. E l’autorità ha parlato il linguaggio più semplice a sua disposizione: il terrore, ovvero una violenza sistematica e indiscriminata.
L’annunciata manifestazione dell’1 ottobre contro i centri di reclusione per immigrati, contro tutte le prigioni e le frontiere, contro lo Stato, non doveva avere luogo, ad ogni costo. Un divieto di assembramento è stato decretato in quattro comuni della città e, mentre un’imponente forza poliziesca arrestava qualsiasi persona si trovasse vicino al luogo dell’appuntamento, altri squadroni perlustravano i quartieri e le stazioni della metro con pugno di ferro. I dintorni delle prigioni di Forest e di Saint-Gilles sono stati chiusi ermeticamente, mentre il cuore di Anderlecht veniva pattugliato da poliziotti mascherati, mitragliette alla mano. Centinaia di persone sono state preventivamente arrestate, decine sono state umiliate, maltrattate e percosse nei commissariati.
Diciamolo chiaramente: lo Stato non ha paura di un pugno di anarchici, ma teme un possibile contagio sociale a cui i rivoluzionari si applicano giorno per giorno. Da diverso tempo Bruxelles assomiglia ad una polveriera sociale in cui cercano di domare le tensioni sociali a colpi di maggiore polizia e più feriti e morti fra coloro che, in un modo o nell’altro, affrontano lo scontro. Nondimeno, le tensioni sociali continuano a manifestarsi in modo radicale: dalle sommosse ricorrenti nei quartieri alle rivolte nei centri di reclusione per immigrati e nelle carceri, dagli attacchi mirati contro le strutture dello Stato e del Capitale fino ad una ostilità che continua a diffondersi contro tutto ciò che indossa l’uniforme della repressione. Probabilmente, la manifestazione annunciata dell’1 ottobre era una delle possibilità di incontro fra le molteplici ribellioni e le idee antiautoritarie — e questo incontro è stato impedito con la forza.
Malgrado la pacificazione militarizzata dei giorni scorsi, noi continuiamo a indirizzare la nostra ardente attenzione verso questa polveriera sociale, sapendo che ogni occasione può essere quella buona per dare fuoco alla miccia. E laddove la proposta di una manifestazione dovesse scontrarsi con ostacoli quasi insormontabili, altre pratiche e altre attività sapranno aprirsi una strada.
Malgrado i muri polizieschi che cercano di tenerci separati, continuiamo a pensare che l’incontro tra le differenti ribellioni resti possibile, auspicabile e necessario. Nessun racket repressivo da parte dello Stato ci farà rinnegare questo entusiasmo.
Malgrado il fatto che in questi ultimi giorni l’iniziativa ci sia stata carpita, siamo determinati, col cuore e con la mente, a riprendere l’iniziativa nelle nostre mani. Malgrado tutto, noi continuiamo. Niente è finito… le possibilità sono sempre là, pronte ad essere afferrate.
Al momento, quattro compagni sono dietro le sbarre della prigione di Forest, accusati di complicità per l’attacco di un commissariato a Bruxelles la notte dell’1 ottobre. Facciamo in modo che sentano il nostro affetto e la nostra solidarietà.
Alcuni anarchici che non mollano la presa…
Bruxelles, 5 ottobre 2010
[Pubblicato en Hors Service 1O, 25 ottobre 2010, tradotto per Machete ]
A duemila chilometri da qui
Atene. Grecia. A duemila chilometri da qui. Lo Stato greco è quasi in bancarotta e l’economia greca non ce la fa più. Su consiglio degli altri paesi dell’Unione Europea, il partito socialista al governo ha stabilito una serie di misure di austerità e di ristrutturazione. Costeranno «sangue, sudore e lacrime» — giurano i ministri — «ma non si può fare altrimenti». Da gennaio le strade, i porti, gli aeroporti, le frontiere, le fabbriche, le ferrovie... vengono regolarmente bloccate da quelli che sanno bene che saranno i soli a pagarne il prezzo. Le manifestazioni si susseguono e nessun politico sembra essere ancora in grado di calmare e canalizzare le proteste. Si accendono frequentemente duri scontri con la polizia anti-sommossa, e centinaia di distruzioni, di incendi e attacchi esplosivi rivolgono la propria attenzione devastatrice contro le strutture dello Stato e dell’economia, contro tutte le espressioni dell’autorità.
«Sangue, sudore e lacrime». Mentre la polizia carica sempre più violentemente ogni manifestazione o assembramento, mentre ha già spezzato gambe e braccia a centinaia di persone, sangue omicida è stato versato all’alba del 12 marzo 2010. Una pattuglia della polizia aveva sorpreso due compagni anarchici sul punto di rubare un’auto. Ne è scaturita una sparatoria, un compagno è riuscito a scappare ma l’altro — Lambros Fountas — è stato colpito da numerosi proiettili. Gravemente ferito, ha cercato ancora di fuggire ma è stato raggiunto dagli sbirri che l’hanno lasciato sanguinare a morte. Lambros Fountas aveva 35 anni e da diverso tempo era in lotta contro ogni forma di autorità: talvolta da solo o con qualche compagno, talvolta fianco a fianco con altri oppressi e ribelli. Si batteva con tutte le armi che riteneva utili: con la penna e la carta, con le pietre e il fuoco, con le barricate e le manifestazioni, con le pistole e le bombe. La rivolta era il ritmo del suo respiro e la libertà faceva battere il suo cuore. Ecco perché non lo dimenticheremo, anche se magari non lo conoscevamo personalmente. Ecco perché la sua morte può solo accelerare il nostro respiro, che aspira alla vita e, attraverso la sedizione, si apre un cammino verso la libertà.
Alte montagne e grandi fiumi, pianure estese e terre bruciate dell’ex-Jugoslavia ci separano dalla Grecia. Ma ovunque in Europa, e anche qui in Belgio, gli Stati avvertono che le cose vanno in rovina. Sentono che si può, che è possibile per i loro sudditi sbarazzarsi del giogo della rassegnazione e non subire più. È sempre più chiaro che dappertutto un numero crescente di persone saranno gettate a mare. Non è un caso se proprio ora gli sbirri hanno il grilletto facile, se stanno costruendo un nuovo centro di reclusione per clandestini e se cominceranno presto la costruzione di nove nuove prigioni. Si preservano dalla possibilità della rabbia.
Ciò potrebbe incuterci paura. Paura della prigione, paura d’essere picchiati dagli sbirri, paura di morire sotto i proiettili del potere, paura di perdere anche quel poco che ancora possediamo. Ma, arrivati a un certo punto, non si può più evitare la questione: vivere in ginocchio, usati e venduti in funzione dell’economia e del controllo, schiacciati dalla gerarchia sociale, abbattuti da interminabili file d’attesa e dalla routine del lavoro-metrò-denaro oppure... una vita in cui il battito del tuo cuore libero si scontri con ogni autorità e le tue mani afferrino tutte le armi per conquistarla.
Niente è certo, tutto è possibile. La rivolta che si diffonde in Grecia era pressoché impensabile solo qualche anno fa; né i politici, né i giornalisti sanno ancora come imbavagliarla. Perché il linguaggio di questa rivolta ha forgiato il rifiuto di lasciarsi ancora trascinare nel fango. Appropriamoci di questo linguaggio, impariamo il suo vocabolario, studiamo la sua grammatica, facciamone il nostro dialetto.
È tempo di abbandonare l’attitudine paralizzante di farsi accecare dall’oceano di sottomissione e di rassegnazione che ci circonda. Per non considerare più questa realtà, questa ripetizione apparentemente ininterrotta della stessa routine, come l’orizzonte, ma per gettare il nostro sguardo verso ciò che sta dietro a questo orizzonte, verso possibilità inaspettate.
È ora di soffiare forte sui fuochi che covano.
Alcuni anarchici
[Pubblicato en Hors Service 3, 22 marzo 2010, tradotto per Machete]
«Sangue, sudore e lacrime». Mentre la polizia carica sempre più violentemente ogni manifestazione o assembramento, mentre ha già spezzato gambe e braccia a centinaia di persone, sangue omicida è stato versato all’alba del 12 marzo 2010. Una pattuglia della polizia aveva sorpreso due compagni anarchici sul punto di rubare un’auto. Ne è scaturita una sparatoria, un compagno è riuscito a scappare ma l’altro — Lambros Fountas — è stato colpito da numerosi proiettili. Gravemente ferito, ha cercato ancora di fuggire ma è stato raggiunto dagli sbirri che l’hanno lasciato sanguinare a morte. Lambros Fountas aveva 35 anni e da diverso tempo era in lotta contro ogni forma di autorità: talvolta da solo o con qualche compagno, talvolta fianco a fianco con altri oppressi e ribelli. Si batteva con tutte le armi che riteneva utili: con la penna e la carta, con le pietre e il fuoco, con le barricate e le manifestazioni, con le pistole e le bombe. La rivolta era il ritmo del suo respiro e la libertà faceva battere il suo cuore. Ecco perché non lo dimenticheremo, anche se magari non lo conoscevamo personalmente. Ecco perché la sua morte può solo accelerare il nostro respiro, che aspira alla vita e, attraverso la sedizione, si apre un cammino verso la libertà.
Alte montagne e grandi fiumi, pianure estese e terre bruciate dell’ex-Jugoslavia ci separano dalla Grecia. Ma ovunque in Europa, e anche qui in Belgio, gli Stati avvertono che le cose vanno in rovina. Sentono che si può, che è possibile per i loro sudditi sbarazzarsi del giogo della rassegnazione e non subire più. È sempre più chiaro che dappertutto un numero crescente di persone saranno gettate a mare. Non è un caso se proprio ora gli sbirri hanno il grilletto facile, se stanno costruendo un nuovo centro di reclusione per clandestini e se cominceranno presto la costruzione di nove nuove prigioni. Si preservano dalla possibilità della rabbia.
Ciò potrebbe incuterci paura. Paura della prigione, paura d’essere picchiati dagli sbirri, paura di morire sotto i proiettili del potere, paura di perdere anche quel poco che ancora possediamo. Ma, arrivati a un certo punto, non si può più evitare la questione: vivere in ginocchio, usati e venduti in funzione dell’economia e del controllo, schiacciati dalla gerarchia sociale, abbattuti da interminabili file d’attesa e dalla routine del lavoro-metrò-denaro oppure... una vita in cui il battito del tuo cuore libero si scontri con ogni autorità e le tue mani afferrino tutte le armi per conquistarla.
Niente è certo, tutto è possibile. La rivolta che si diffonde in Grecia era pressoché impensabile solo qualche anno fa; né i politici, né i giornalisti sanno ancora come imbavagliarla. Perché il linguaggio di questa rivolta ha forgiato il rifiuto di lasciarsi ancora trascinare nel fango. Appropriamoci di questo linguaggio, impariamo il suo vocabolario, studiamo la sua grammatica, facciamone il nostro dialetto.
È tempo di abbandonare l’attitudine paralizzante di farsi accecare dall’oceano di sottomissione e di rassegnazione che ci circonda. Per non considerare più questa realtà, questa ripetizione apparentemente ininterrotta della stessa routine, come l’orizzonte, ma per gettare il nostro sguardo verso ciò che sta dietro a questo orizzonte, verso possibilità inaspettate.
È ora di soffiare forte sui fuochi che covano.
Alcuni anarchici
[Pubblicato en Hors Service 3, 22 marzo 2010, tradotto per Machete]
zondag 1 mei 2011
Es gibt keine Naturkatastrophen
Tausende und Abertausende von Toten und Vermissten, Millionen von Leuten, die praktisch alles verloren haben. Zumindest im Moment. Ganze Dörfer dahingefegt. Es ist, als ob Japan nicht von einem Erdbeben getroffen wurde, sondern von Atombomben. Als ob die Häuser nicht von einem Tsunami verwüstet wurden, sondern von einem Krieg. Und tatsächlich ist dies auch der Fall. Doch die Feinde, die so hart zuschlagen, sind nicht die Erde oder das Meer; es sind keine Rachemittel einer Natur, die als feindlich zu betrachten wir uns bereits gewohnt sind. Der Feind sind wir selbst. Wir sind der Krieg. Die Menschheit ist der Krieg.
Die Natur ist bloss ihr grösstes Schlachtfeld. Wir sind der Grund für die Überflutungen, indem wir mit den industriellen Aktivitäten die Atmosphäre verändern. Wir haben die Flussläufe verändert, indem wir ihre Betten zementierten und ihre Ufer entwaldeten. Wir haben die Brücken einstürzen lassen, indem wir sie mit billigem und qualitativ schlechtem Material bauten, um mehr Aufträge zu erhalten. Wir haben ganze Dörfer vom Boden weggefegt, indem wir Siedlungen in Gefahrenzonen errichteten. Wir haben den Planeten verseucht, indem wir Atomkraftwerke bauten. Wir haben Leichen hervorgebracht, indem wir stets den Profit als einziges Ziel hatten. Wir haben es unterlassen, Vorkehrungen gegen solche Ereignisse zu treffen, weil unsere einzigen Sorgen sind, neue Einkaufszentren, Stadien und Eisenbahnstrecken zu bauen. Wir haben es zugelassen, dass all dies geschehen konnte und sich weiterhin wiederholen wird, indem wir die Entscheidungen, die doch unsere Leben betreffen, an andere delegierten.
Und jetzt, da wir die Welt zerstört haben, um uns schneller fortbewegen zu können, um schneller essen zu können, um schneller arbeiten zu können, um schneller Geld verdienen zu können, um schneller fernsehen zu können, um schneller leben zu können, wagen wir es, uns darüber zu beklagen, wenn wir entdecken, dass wir auch schneller sterben? Es gibt keine Naturkatastrophen, es gibt nur soziale Katastrophen.
Wenn wir nicht Opfer bleiben wollen von unvorhergesehenen Erdbeben, von brutalen Überflutungen, von unbekannten Viren und so weiter, dann bleibt nichts anderes zu tun, als gegen unseren wirklichen Feind vorzugehen: unsere Lebensweise, unsere Werte, unsere Gewohnheiten, unsere Kultur, unsere Gleichgültigkeit.
Es ist nicht die Natur, der wir dringend den Krieg erklären müssen, sondern dieser Gesellschaft und all ihren Institutionen.
Wenn wir nicht imstande sind, uns ein anderes Leben vorzustellen und für dessen Verwirklichung zu kämpfen, dann bleibt uns nur noch, uns darauf vorzubereiten, in diesem Leben zu sterben, das von anderen gezeichnet und auferlegt wurde.
Um in Stille zu sterben, sowie wir immer in Stille gelebt haben.
An die waisen des existierenden
[Übersetzung eines Plakates, das auf den Mauern von Florenz (Italien) erschienen ist. Auch veröffentlicht in Hors Service 16, 3. April 2011]
Die Natur ist bloss ihr grösstes Schlachtfeld. Wir sind der Grund für die Überflutungen, indem wir mit den industriellen Aktivitäten die Atmosphäre verändern. Wir haben die Flussläufe verändert, indem wir ihre Betten zementierten und ihre Ufer entwaldeten. Wir haben die Brücken einstürzen lassen, indem wir sie mit billigem und qualitativ schlechtem Material bauten, um mehr Aufträge zu erhalten. Wir haben ganze Dörfer vom Boden weggefegt, indem wir Siedlungen in Gefahrenzonen errichteten. Wir haben den Planeten verseucht, indem wir Atomkraftwerke bauten. Wir haben Leichen hervorgebracht, indem wir stets den Profit als einziges Ziel hatten. Wir haben es unterlassen, Vorkehrungen gegen solche Ereignisse zu treffen, weil unsere einzigen Sorgen sind, neue Einkaufszentren, Stadien und Eisenbahnstrecken zu bauen. Wir haben es zugelassen, dass all dies geschehen konnte und sich weiterhin wiederholen wird, indem wir die Entscheidungen, die doch unsere Leben betreffen, an andere delegierten.
Und jetzt, da wir die Welt zerstört haben, um uns schneller fortbewegen zu können, um schneller essen zu können, um schneller arbeiten zu können, um schneller Geld verdienen zu können, um schneller fernsehen zu können, um schneller leben zu können, wagen wir es, uns darüber zu beklagen, wenn wir entdecken, dass wir auch schneller sterben? Es gibt keine Naturkatastrophen, es gibt nur soziale Katastrophen.
Wenn wir nicht Opfer bleiben wollen von unvorhergesehenen Erdbeben, von brutalen Überflutungen, von unbekannten Viren und so weiter, dann bleibt nichts anderes zu tun, als gegen unseren wirklichen Feind vorzugehen: unsere Lebensweise, unsere Werte, unsere Gewohnheiten, unsere Kultur, unsere Gleichgültigkeit.
Es ist nicht die Natur, der wir dringend den Krieg erklären müssen, sondern dieser Gesellschaft und all ihren Institutionen.
Wenn wir nicht imstande sind, uns ein anderes Leben vorzustellen und für dessen Verwirklichung zu kämpfen, dann bleibt uns nur noch, uns darauf vorzubereiten, in diesem Leben zu sterben, das von anderen gezeichnet und auferlegt wurde.
Um in Stille zu sterben, sowie wir immer in Stille gelebt haben.
An die waisen des existierenden
[Übersetzung eines Plakates, das auf den Mauern von Florenz (Italien) erschienen ist. Auch veröffentlicht in Hors Service 16, 3. April 2011]
Im Krieg wie im Krieg
Die Demokraten schicken ihre Artillerie
Am 20. März 2011 fallen die ersten Raketen und Bomben der internationalen Allianz auf Lybien. Die zivilen Verletzten werden ins Spital gebracht, es gibt Tote. Der Kriegsminister De Crem benachrichtigt uns im Fernsehen, dass es zu nicht sehr schönen Bildern kam, es wär ihm lieber, wenn wir nicht hinschauen würden.
Sie brauchten etwas Zeit, die westlichen Mächte, doch darin sind sie sich nun alle einig. Der Diktator Kadhafi ist der Feind, es gilt ihn mit Bomben zu vertreiben. Noch vor einigen Monaten waren sie seine besten Freunde, ebenso wie die der anderen Diktatoren des Maghrebs. Sie liessen sich auf ihre Kosten ihre Luxusferien in den exotischen Ferienorten bezahlen, mit Stars zu ihrer Unterhaltung, und grosse Abkommen wurden geschlossen. Und eben da klemmt’s jetzt.
Sagen wir es gerade heraus: Kadhafi ist ihnen nicht mehr von Nutzen. Entweder wird er von den Aufständischen von seiner Machtposition geworfen (was momentan wenig wahrscheinlich ist), oder er gewinnt die Kontrolle wieder zurück, indem er einen Teil der Bevölkerung massakriert, woraufhin es die westlichen Führer schwehrer hätten, ihm weiterhin die Hand zu schütteln. So oder so, die Diktatur ist ihnen nicht mehr nützlich. Der Gipfel der Heuchelei: in Bahreïn beispielsweise werden die Demonstranten von den saudischen Polizisten und Militärs massakriert, dort aber vergessen die selben Führer schnell ihre heroische Rolle als Hüter der Menschenrechte.
In Lybien seien sie alle vereint, um den Aufständischen zur Rettung zu kommen, die das verkörperte Böse bekämpfen? Wer glaubt ihnen noch? Es ist offensichtlich nicht das, wofür sie in den Krieg gezogen sind. Im Übrigen wenden sie auch nicht so viel Aufwand auf, um ihre wirklichen Absichten zu verhüllen. Die Migrationsströme in Richtung Westen zu stoppen, das Öl zu schützen und zu verhindern, dass die muslimischen Terroristen an die Waffen gelangen. Nichts allzu neues unter dem Himmel, doch dieses Mal ohne Kadhafi, es muss neuer Boden bereitet werden.
Die Immigranten präventiv festhalten. Schon seit Jahren versuchen tausende Personen das Mittelmeer zu überqueren, um nach Europa zu gelangen, indem sie die Insel Lampedusa passieren. Zwischen der lybischen Regierung und den europäischen Regierungen sind Abkommen geschlossen worden, um dem ein Ende zu bereiten. Jene, die versuchen fortzugehen, werden von den bewaffneten Kräften und den Seepatrouillen gefoltert (Lybien und Italien Hand in Hand), bevor sie in den drei Lagern (tausend Plätze) dahinvegetieren, die im Norden von Lybien gebaut wurden. Seit Beginn des Aufstands, sowie auch in den umliegenden aufständischen Ländern, haben die Leute ihre Chance ergriffen, um das Land zu verlassen. Nun sind es ebenso sehr die Schüsse der lybischen Macht, wie die Bomben der westlichen Macht, vor denen sie flüchten. In den italienischen Gefängnissen für Ausländer ist seit längerem ein Kampf im Gange. Die Lager brennen, Leuten gelingt es, auszubrechen.
Das Öl in die eigene Tasche stecken. Der Westen würde gerne weiterhin die Öl- und Gasreserven in Lybien plündern, sowie er schon immer die Böden von Anderen geplündert hat, ob dies nun erforderte, zu kolonisieren oder Handelsabkommen zu schliessen.
Verhindern, dass die bösen Muslime zu den Waffen greifen. Wiedermal ein alter Hut. Waffen, die übrigens die westlichen Mächte an Kadhafi geliefert haben und von denen ein Teil aus der kleinen belgischen Stadt Herstal kam [Teile kamen auch von Schweizer Waffenproduzenten – Anm. d. Ü.]. Die Kohle riecht gut, egal was und wen man damit unterstützt. Selbstverständlich sind wir gegen die Leute, die damit andere massakrieren, auch wenn dies im Namen von Gott, des Kapitals oder der Demokratie geschieht. Nur, wer sind diese Terroristen? Für Kadhafi sind alle Aufständischen Mitglieder der Al Qaïda. Für den Westen sind all jene, die gegen sie die Waffen ergreifen, ebenfalls Terroristen. Für sie ist es ganz einfach, alle sind Terroristen, die es im Namen des globalen Friedens zu beseitigen gilt.
Mit diesem Weg, der eingeschlagen wird, wird die Revolution aus den Händen der Lybier gestohlen. Jetzt, wo die Düsenjäger im Tiefflug über die Dörfer und Städte fliegen, verwandelt sich der Widerstand in eine reguläre Landesarmee. Die shabaab (Jugendliche) müssen eingegliedert und diszipliniert werden. Und sie müssen den Offizieren gehorchen, die noch vor kaum einer Woche die Befehle von Kadhafi ausführten. So ähnelt die Volkserhebung eher einer Eroberungsarmee. Die westlichen Alliierten wünschen sich nichts sehnlicher, als dass eine Armee und eine Regierung die Revolution “führen“. Sie wollen so schnell wie möglich ein stabiles Regime an der Macht, um den normalen Lauf der Dinge wieder einzurichten. Ein Szenarion wie in Ägypten oder Tunesien, wo die Konfrontationen noch immer andauern, wollen sie um jeden Preis verhindern. Denn auch in Lybien werden viele Leute mit den alten Führern im neuen Kleid nicht zufrieden sein, ebensowenig wie mit den neuen Führern in alten Uniformen. Doch wer wird noch gegen die neue Armee rebellieren, die sie „befreit“ hat? Und gegen die Bosse der NATO, die selbstverständlich nicht gratis arbeiten.
Krieg ist Frieden, ein Betrug so alt wie die Welt. Eine Sache ist sicher: die lybischen Aufständischen brauchen internationalistische Solidarität, wenn sie nicht von der Macht niedergefochten werden wollen. Entweder von der unerbittlichen Repression, oder von der sanften Hand der Demokratie.
[Veröffentlicht in Hors Service 16, 3. April 2011]
An die waisen des existierenden
Am 20. März 2011 fallen die ersten Raketen und Bomben der internationalen Allianz auf Lybien. Die zivilen Verletzten werden ins Spital gebracht, es gibt Tote. Der Kriegsminister De Crem benachrichtigt uns im Fernsehen, dass es zu nicht sehr schönen Bildern kam, es wär ihm lieber, wenn wir nicht hinschauen würden.
Sie brauchten etwas Zeit, die westlichen Mächte, doch darin sind sie sich nun alle einig. Der Diktator Kadhafi ist der Feind, es gilt ihn mit Bomben zu vertreiben. Noch vor einigen Monaten waren sie seine besten Freunde, ebenso wie die der anderen Diktatoren des Maghrebs. Sie liessen sich auf ihre Kosten ihre Luxusferien in den exotischen Ferienorten bezahlen, mit Stars zu ihrer Unterhaltung, und grosse Abkommen wurden geschlossen. Und eben da klemmt’s jetzt.
Sagen wir es gerade heraus: Kadhafi ist ihnen nicht mehr von Nutzen. Entweder wird er von den Aufständischen von seiner Machtposition geworfen (was momentan wenig wahrscheinlich ist), oder er gewinnt die Kontrolle wieder zurück, indem er einen Teil der Bevölkerung massakriert, woraufhin es die westlichen Führer schwehrer hätten, ihm weiterhin die Hand zu schütteln. So oder so, die Diktatur ist ihnen nicht mehr nützlich. Der Gipfel der Heuchelei: in Bahreïn beispielsweise werden die Demonstranten von den saudischen Polizisten und Militärs massakriert, dort aber vergessen die selben Führer schnell ihre heroische Rolle als Hüter der Menschenrechte.
In Lybien seien sie alle vereint, um den Aufständischen zur Rettung zu kommen, die das verkörperte Böse bekämpfen? Wer glaubt ihnen noch? Es ist offensichtlich nicht das, wofür sie in den Krieg gezogen sind. Im Übrigen wenden sie auch nicht so viel Aufwand auf, um ihre wirklichen Absichten zu verhüllen. Die Migrationsströme in Richtung Westen zu stoppen, das Öl zu schützen und zu verhindern, dass die muslimischen Terroristen an die Waffen gelangen. Nichts allzu neues unter dem Himmel, doch dieses Mal ohne Kadhafi, es muss neuer Boden bereitet werden.
Die Immigranten präventiv festhalten. Schon seit Jahren versuchen tausende Personen das Mittelmeer zu überqueren, um nach Europa zu gelangen, indem sie die Insel Lampedusa passieren. Zwischen der lybischen Regierung und den europäischen Regierungen sind Abkommen geschlossen worden, um dem ein Ende zu bereiten. Jene, die versuchen fortzugehen, werden von den bewaffneten Kräften und den Seepatrouillen gefoltert (Lybien und Italien Hand in Hand), bevor sie in den drei Lagern (tausend Plätze) dahinvegetieren, die im Norden von Lybien gebaut wurden. Seit Beginn des Aufstands, sowie auch in den umliegenden aufständischen Ländern, haben die Leute ihre Chance ergriffen, um das Land zu verlassen. Nun sind es ebenso sehr die Schüsse der lybischen Macht, wie die Bomben der westlichen Macht, vor denen sie flüchten. In den italienischen Gefängnissen für Ausländer ist seit längerem ein Kampf im Gange. Die Lager brennen, Leuten gelingt es, auszubrechen.
Das Öl in die eigene Tasche stecken. Der Westen würde gerne weiterhin die Öl- und Gasreserven in Lybien plündern, sowie er schon immer die Böden von Anderen geplündert hat, ob dies nun erforderte, zu kolonisieren oder Handelsabkommen zu schliessen.
Verhindern, dass die bösen Muslime zu den Waffen greifen. Wiedermal ein alter Hut. Waffen, die übrigens die westlichen Mächte an Kadhafi geliefert haben und von denen ein Teil aus der kleinen belgischen Stadt Herstal kam [Teile kamen auch von Schweizer Waffenproduzenten – Anm. d. Ü.]. Die Kohle riecht gut, egal was und wen man damit unterstützt. Selbstverständlich sind wir gegen die Leute, die damit andere massakrieren, auch wenn dies im Namen von Gott, des Kapitals oder der Demokratie geschieht. Nur, wer sind diese Terroristen? Für Kadhafi sind alle Aufständischen Mitglieder der Al Qaïda. Für den Westen sind all jene, die gegen sie die Waffen ergreifen, ebenfalls Terroristen. Für sie ist es ganz einfach, alle sind Terroristen, die es im Namen des globalen Friedens zu beseitigen gilt.
Mit diesem Weg, der eingeschlagen wird, wird die Revolution aus den Händen der Lybier gestohlen. Jetzt, wo die Düsenjäger im Tiefflug über die Dörfer und Städte fliegen, verwandelt sich der Widerstand in eine reguläre Landesarmee. Die shabaab (Jugendliche) müssen eingegliedert und diszipliniert werden. Und sie müssen den Offizieren gehorchen, die noch vor kaum einer Woche die Befehle von Kadhafi ausführten. So ähnelt die Volkserhebung eher einer Eroberungsarmee. Die westlichen Alliierten wünschen sich nichts sehnlicher, als dass eine Armee und eine Regierung die Revolution “führen“. Sie wollen so schnell wie möglich ein stabiles Regime an der Macht, um den normalen Lauf der Dinge wieder einzurichten. Ein Szenarion wie in Ägypten oder Tunesien, wo die Konfrontationen noch immer andauern, wollen sie um jeden Preis verhindern. Denn auch in Lybien werden viele Leute mit den alten Führern im neuen Kleid nicht zufrieden sein, ebensowenig wie mit den neuen Führern in alten Uniformen. Doch wer wird noch gegen die neue Armee rebellieren, die sie „befreit“ hat? Und gegen die Bosse der NATO, die selbstverständlich nicht gratis arbeiten.
Krieg ist Frieden, ein Betrug so alt wie die Welt. Eine Sache ist sicher: die lybischen Aufständischen brauchen internationalistische Solidarität, wenn sie nicht von der Macht niedergefochten werden wollen. Entweder von der unerbittlichen Repression, oder von der sanften Hand der Demokratie.
[Veröffentlicht in Hors Service 16, 3. April 2011]
An die waisen des existierenden
So schön wie das Lächeln der Aufständischen.
Es gibt nichts schöneres als die Gesichter der Aufständischen. Nichts in dieser Welt ist so attraktiv, so voller Hoffung. Kein Journalist, kein religiöser Führer oder wer auch immer, wird es jemals zustandebringen, die Schönheit der Rebellion auszulöschen oder sie mit Worten, denen es an Freude und Verlangen fehlt, zu begraben.
Es ist in erster Linie diese Schönheit, die uns in unserem Inneren berührt, wenn wir von den Revolten erfahren, die im Norden von Afrika stattfinden. Von Tunesien nach Jemen, Ägypten nach Algerien, trotz der hunderten Toten und tausenden Verwundeten und Verhafteten, macht die Angst dem Mut Platz, Traurigkeit wird von der Hoffnung überwunden, das Elend zum Überleben reduziert zu werden, verwandelt sich in den Schrei nach Leben. Man möchte die Fragen nach den wirtschaftlichen Bedingungen diese Länder stellen, über die Erhöhung der Essenspreise, die Arbeitslosigkeit, die autoritären Regimes und ihre Polizei. Man möchte fragen, warum bei solchen Bedingungen die Revolte so lange braucht, bis sie ausbricht; wie schaffen es unsere Zeitgenossen unter dieser Armut für so viele Jahre zu leiden ohne sich zu bewaffnen und die Politiker, die Bankiers und die Bosse zu erschiessen. Ferner können wir zeigen wie auch hier in Belgien mehr und mehr Leute über Bord geworfen werden, verdammt in Abschiebeknästen und Gefängnissen zu schmoren, und unter immer härteren Bedingungen ausgebeutet zu werden und verdammt sich mit der Autorität in all seinen Formen täglich abzufinden. Man möchte fragen…
Aber es wird Zeit mit dem Jammern aufzuhören. Viele von uns, hier und sonstwo, finden sich in einer Welt festgesteckt wieder in der nur das Geld zählt, in der unsere Häuser immer mehr Ähnlichkeit mit Slums aufweisen, wo die industrielle Verschmutzung uns langsam vergiftet. Nun ist es jedem klar, dass sie (d.h. diejenigen an der Spitze der Gesellschaft) ihre Ausbeutung und Herrschaft sogar noch weiter vertiefen werden, sie sprechen von der “Wirtschaftskrise” und sie rufen uns alle auf die Verschärfungen des täglichen Lebens, die sie auf allen Ebenen verwirklichen, zu akzeptieren. Aber sie, sie befinden sich in keiner Krise, im Gegenteil, ihre Profite werden nur noch höher. Und wer ist es, der dazu aufgerufen wird den Preis zu bezahlen, hier uns sonstwo?
Offensichtlich gibt es Unterschiede zwischen hier und dort, auch wenn die Herrschaft des Geldes keine Grenzen kennt, auch wenn ein Regime, alle Regimes, ob demokratisch oder autoritär, immer Unterdrückung, Haft und Ausbeutung bedeuten wird. Aber die Revolte, in all ihrer Schönheit, sprengt die Unterschiede in die Luft. Eine brennende Bank in Tunesien schreit nach einer brennenden Bank in Brüssel; genauso wie die Befreiung von Gefangenen durch die Aufständischen in Tunesien nach dem Schleifen der Gefängnismauern hier schreit; genauso wie Männer und Frauen, Seite an Seite, hinter den Barrikaden, nach einem Ende der Unterwerfung und des Patriarchats schreien.
Was die Revolte nährt sind nicht nur, und es scheint das das sogar weniger der Fall ist, als wir denken würden, die Bedingungen der Sweatshops. Nein, der Sauerstoff des Feuers der Revolte in all ihren Sprachen, ist der Anfang der Freiheit, diese Fremde, die in dieser Welt so abwesend ist, aber die im Akt der Rebellion so stolz emporsteigt. Und dann kann alles anfangen sich zu verändern..
Lassen wir die Analysen der politischen Wissenschaftler beiseite, der Journalisten-Ritter der Demokratie, oder derjeniger die sich bereits darauf vorbereiten die Positionen der Ben Alis und der Mubaraks dieser Welt einzunehmen. Wir befinden uns auf der Seite derer, die in Tunesien und Ägypten und sonstwo wissen, dass Freiheit weder auf der Seite des Gesetzes, noch auf der der Sharia liegt. Diejenigen die weder einen Boss, noch eine Regierung haben wollen, die versuchen wollen, als freie Menschen zu leben, weil sie während der Rebellion sie schon schmecken konnten, dass das möglich ist. Und der Geschmack ist süss.
Liebe und Mut an die Insurgenten in aller Welt.
Lasst auch uns das Pulverfass entzünden.
Einige Aufständische von hier.
[veröffentlicht in Hors Service 13, 9. Februar 2011]
An die waisen des existierenden
Es ist in erster Linie diese Schönheit, die uns in unserem Inneren berührt, wenn wir von den Revolten erfahren, die im Norden von Afrika stattfinden. Von Tunesien nach Jemen, Ägypten nach Algerien, trotz der hunderten Toten und tausenden Verwundeten und Verhafteten, macht die Angst dem Mut Platz, Traurigkeit wird von der Hoffnung überwunden, das Elend zum Überleben reduziert zu werden, verwandelt sich in den Schrei nach Leben. Man möchte die Fragen nach den wirtschaftlichen Bedingungen diese Länder stellen, über die Erhöhung der Essenspreise, die Arbeitslosigkeit, die autoritären Regimes und ihre Polizei. Man möchte fragen, warum bei solchen Bedingungen die Revolte so lange braucht, bis sie ausbricht; wie schaffen es unsere Zeitgenossen unter dieser Armut für so viele Jahre zu leiden ohne sich zu bewaffnen und die Politiker, die Bankiers und die Bosse zu erschiessen. Ferner können wir zeigen wie auch hier in Belgien mehr und mehr Leute über Bord geworfen werden, verdammt in Abschiebeknästen und Gefängnissen zu schmoren, und unter immer härteren Bedingungen ausgebeutet zu werden und verdammt sich mit der Autorität in all seinen Formen täglich abzufinden. Man möchte fragen…
Aber es wird Zeit mit dem Jammern aufzuhören. Viele von uns, hier und sonstwo, finden sich in einer Welt festgesteckt wieder in der nur das Geld zählt, in der unsere Häuser immer mehr Ähnlichkeit mit Slums aufweisen, wo die industrielle Verschmutzung uns langsam vergiftet. Nun ist es jedem klar, dass sie (d.h. diejenigen an der Spitze der Gesellschaft) ihre Ausbeutung und Herrschaft sogar noch weiter vertiefen werden, sie sprechen von der “Wirtschaftskrise” und sie rufen uns alle auf die Verschärfungen des täglichen Lebens, die sie auf allen Ebenen verwirklichen, zu akzeptieren. Aber sie, sie befinden sich in keiner Krise, im Gegenteil, ihre Profite werden nur noch höher. Und wer ist es, der dazu aufgerufen wird den Preis zu bezahlen, hier uns sonstwo?
Offensichtlich gibt es Unterschiede zwischen hier und dort, auch wenn die Herrschaft des Geldes keine Grenzen kennt, auch wenn ein Regime, alle Regimes, ob demokratisch oder autoritär, immer Unterdrückung, Haft und Ausbeutung bedeuten wird. Aber die Revolte, in all ihrer Schönheit, sprengt die Unterschiede in die Luft. Eine brennende Bank in Tunesien schreit nach einer brennenden Bank in Brüssel; genauso wie die Befreiung von Gefangenen durch die Aufständischen in Tunesien nach dem Schleifen der Gefängnismauern hier schreit; genauso wie Männer und Frauen, Seite an Seite, hinter den Barrikaden, nach einem Ende der Unterwerfung und des Patriarchats schreien.
Was die Revolte nährt sind nicht nur, und es scheint das das sogar weniger der Fall ist, als wir denken würden, die Bedingungen der Sweatshops. Nein, der Sauerstoff des Feuers der Revolte in all ihren Sprachen, ist der Anfang der Freiheit, diese Fremde, die in dieser Welt so abwesend ist, aber die im Akt der Rebellion so stolz emporsteigt. Und dann kann alles anfangen sich zu verändern..
Lassen wir die Analysen der politischen Wissenschaftler beiseite, der Journalisten-Ritter der Demokratie, oder derjeniger die sich bereits darauf vorbereiten die Positionen der Ben Alis und der Mubaraks dieser Welt einzunehmen. Wir befinden uns auf der Seite derer, die in Tunesien und Ägypten und sonstwo wissen, dass Freiheit weder auf der Seite des Gesetzes, noch auf der der Sharia liegt. Diejenigen die weder einen Boss, noch eine Regierung haben wollen, die versuchen wollen, als freie Menschen zu leben, weil sie während der Rebellion sie schon schmecken konnten, dass das möglich ist. Und der Geschmack ist süss.
Liebe und Mut an die Insurgenten in aller Welt.
Lasst auch uns das Pulverfass entzünden.
Einige Aufständische von hier.
[veröffentlicht in Hors Service 13, 9. Februar 2011]
An die waisen des existierenden
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